Merkel entschuldigt sich

Die Zahl der neuen Corona-Fälle in Deutschland ist stark gestiegen. Deshalb wollten Bundes-Kanzlerin Merkel und die Minister-Präsidentinnen und Minister-Präsidenten zu Ostern den Lock-Down verschärfen. Der Widerstand dagegen war sehr groß. Deshalb hat Merkel gesagt: Wir lassen das.

26.03.2021

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Bundes-Kanzlerin Angela Merkel hat sich für einen Fehler in der Corona-Politik entschuldigt.
Bundes-Kanzlerin Angela Merkel hat sich für einen Fehler in der Corona-Politik entschuldigt. (Kay Nietfeld/dpa)
Bund und Länder haben gesagt: Wir müssen das Corona-Virus stärker bekämpfen. Deshalb soll es vom 1. bis zum 5. April einen harten Lock-Down geben. Der Gründonnerstag und der Karsamstag sollen "Ruhe-Tage" sein. Das heißt, an diesen beiden Tagen sollen alle Geschäfte geschlossen sein. Am Karsamstag sollen die Menschen aber einkaufen dürfen.
Viele Politikerinnen und Politiker haben das kritisiert. Sie haben gesagt: Wenn man Ruhe-Tage einführen will, muss man viele Fragen klären. Dafür ist die Zeit zu kurz. Auch viele Geschäfte waren dagegen. Das hat Merkel eingesehen. Sie hat gesagt: Die Idee mit den Ruhe-Tagen war ein Fehler und hat für Verwirrung gesorgt. Dafür möchte ich mich entschuldigen.
Viele Politikerinnen und Politiker haben Merkel gelobt. Sie haben gesagt: Es war richtig, die Idee mit den Ruhe-Tagen aufzugeben. Die Opposition im Bundes-Tag hat gesagt: Wir sind uns nicht mehr sicher, ob Merkel noch genügend Unterstützung hat. Deshalb soll sie die Vertrauens-Frage stellen. Merkel hat gesagt: Das werde ich nicht tun. Viel wichtiger ist es jetzt, die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen.
Bund und Länder haben aber beschlossen: Der Lockdown wird bis zum 18. April verlängert. An Ostern dürfen sich höchstens 5 Personen aus 2 Haushalten treffen. Außerdem soll es mehr Corona-Tests geben. Hotels und Restaurants bleiben weiter geschlossen.

Wörterbuch

  • Bundes-Kanzler oder Bundes-Kanzlerin

    Der Bundes-Kanzler oder die Bundes-Kanzlerin ist Chef von der Bundes-Regierung. Er oder sie legt fest, welche Politik in Deutschland gemacht wird. Damit hat er oder sie die meiste politische Macht. Die Kanzlerin oder der Kanzler wird vom Bundestag gewählt.

  • Bundes-Länder

    Deutschland besteht aus 16 Bundes-Ländern. Sie heißen zum Beispiel Bayern, Sachsen oder Nordrhein-Westfalen. Jedes Bundes-Land hat eine Landes-Regierung. Der Chef von einer Landes-Regierung ist der Minister-Präsident oder die Minister-Präsidentin.

  • Vertrauens-Frage

    Ein Bundes-Kanzler kann die sogenannte Vertrauens-Frage stellen. Das macht er dann, wenn er meint, dass er nicht mehr ausreichend Unterstützung im Bundes-Tag hat. Wenn er gewinnt, kann der Bundes-Kanzler weiterregieren. Wenn er verliert, kann der Bundes-Kanzler dem Bundes-Präsidenten vorschlagen, den Bundes-Tag aufzulösen. Dan gibt es Neu-Wahlen.

  • Lock-Down

    Lock-Down ist ein Wort aus der englischen Sprache. Es bedeutet Ausgangs-Sperre. Das heißt, dass die Menschen nicht mehr aus dem Haus gehen dürfen. Manchmal gibt es politische Gründe dafür. Zum Beispiel, wenn die Regierung von einem Land Demonstrationen verhindern will. Lock-Downs gibt es aber auch in der Corona-Krise. Dann bedeutet Lock-Down, dass viele Geschäfte und Schulen geschlossen sind. Die Menschen sollen möglichst zuhause bleiben, damit sie sich nicht mit dem Corona-Virus anstecken. In Deutschland gab es aber bisher nur in wenigen Städten eine Ausgangs-Sperre. Dann durften die Menschen nachts ihre Häuser und Wohnungen nicht mehr verlassen.

  • Ostern

    Ostern ist das wichtigste Fest der Christen. Damit feiern sie die Auferstehung von Jesus nach seinem Tod am Kreuz.

  • Gründonnerstag

    Am Gründonnerstag gedenken die Christen des letzten Abend-Mahls Jesu mit den zwölf Aposteln am Abend vor seiner Kreuzigung.

  • Kar-Woche

    Kar-Woche wird die Woche vor dem Oster-Fest genannt. "Kar" kommt von dem alten Wort Kara. Das bedeutet Trauer oder Weh-Klage. In der Kar-Woche erinnern gläubige Christen an das Leiden und Sterben von Jesus Christus.

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