Neues Album von Jasmin Tabatabai

"Jazz ist für mich eine Insel der Ruhe"

Jasmin Tabatabai
Jasmin Tabatabai © Deutschlandradio / Manfred Hilling
Jasmin Tabatabai im Gespräch mit Haino Rindler · 19.05.2016
Jasmin Tabatabai ist nicht nur Fernsehkommissarin und Autorin, sondern auch Musikerin. Jetzt hat sie ein neues Jazz-Album veröffentlicht. Mit der Liebe zur Musik könne sie auch eine weniger glamouröse Seite ihrer Persönlichkeit zeigen, sagt Tabatabai.
Mit dem Titel ihres neuen Jazzalbums "Was sagt man zu den Menschen, wenn man traurig ist?" bezieht sich Jasmin Tabatabai auf ein Lied von Georg Kreisler. Er habe eine sehr schöne Antwort auf diese Frage gefunden, sagte die Musikerin und Schauspielerin im Deutschlandradio Kultur:
"Kreisler hat gesagt: 'Man sagt nichts – damit man lächeln kann."

Gefühle - in Kunst verpackt

Sie halte das für eine typische Reaktion, meinte Tabatabai:
"Viele Leute, viele Künstler reden vielleicht auch nicht so direkt über das, was ihnen auf dem Herzen liegt. Sondern sie verpacken es dann in die Kunst, in ein schönes Lied oder in ein Werk."
Sie habe den "Meister des schwarzen Humors" bereits in der Schauspielschule kennen gelernt und später auch auf der Bühne gesungen, erzählte Tabatabai. Bei dem Lied "Was sagt man den Menschen, wenn man traurig ist?" handele es sich um ein Alterswerk Kreislers. Es falle aus dem Rahmen, weil der Text melancholisch und resigniert sei.

"Diese Platte ist direkt und echt"

Tabatabai sprach auch über ihre Liebe zur Jazzmusik, die vor fünf Jahren mit dem Album "Eine Frau" begann. Die Musik ermögliche es, andere Seiten ihrer Persönlichkeit zu zeigen:
"Man sitzt halt am Frühstückstisch, ungeschminkt voreinander. Man muss sich jetzt nicht immer nur von seiner glamourösen Seite zeigen. Ich glaube, diese Platte ist – einfach durch die Tatsache, dass sie mit denselben Menschen entstanden ist, die mich jetzt fünf Jahre live begleitet haben – intimer geworden. Sie ist direkter, sie ist ein bisschen nackter und echter."

Jazzmusik als Entschleunigung

Musik bedeute für sie auch Entschleunigung, so die Einschätzung der vielbeschäftigten Künstlerin Tabatabai, die zudem auch Mutter von drei Kindern ist:
"Ich brauche wirklich die Inseln der Ruhe. Dafür ist so ein Jazz wunderbar. Mein Alltag ist in der Tat turbulent."
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