Neues Album von Andrea Schroeder - "Void"

Pop Noir vertreibt die Leere

In einem Treppenhaus steht die Sängerin Andrea Schroeder.
Die Sängerin Andrea Schroeder aus Berlin. © dpa / Britta Pedersen
Andrea Schroeder im Gespräch mit Carsten Beyer · 26.08.2016
Mit ihrer dunklen, tiefen Stimme erinnert sie an die Musik der 70er Jahre. Andrea Schroeder veröffentlicht heute ihr neues Album "Void". Und der Name ist Programm. In ihren Songs verarbeitet sie die innere Leere, die durch das kritische Weltgeschehen entsteht.
Es gibt manchmal Musiker, die stoßen in eine Lücke und bespielen ein Terrain, das vorher noch unbespielt war - oder sie erwecken eine längst vergangen geglaubte Epoche wieder zum Leben. Zu diesem Typus gehört auch die Berliner Sängerin und Songschreiberin Andrea Schroeder.
Mit ihrem hochgelobten Debütalbum "Blackbird" im Jahre 2012 erspielte sie sich nicht nur eine treue Fangemeinde, sie avancierte auch zum Liebling des Feuilletons. Sie sei die "neue Nico" oder der "neue Star des Pop Noir". Spiegel Online schrieb sogar: "Andrea Schroeder löst in gewisser Weise das Versprechen ein, das Lana del Rey mal gegeben hat und dann nicht einhalten konnte." Vergleiche, die sie zwar "beeindruckend" findet, wie sie im Interview mit Deutschlandradio Kultur sagt, aber sie will immer sie selbst bleiben.

Deshalb hat sie auch keinen Künstlernamen angenommen. "Am Ende habe ich mich dagegen entschieden, weil ich gedacht habe: Ich bin ich. Ich schreibe die Texte, wie ich singe und empfinde und alles andere wäre unecht."

"Void": Introvertiert und dennoch druckvoll

Heute veröffentlicht die Frau mit der dunklen Stimme ihr neues, mittlerweile drittes Studioalbum mit dem beinahe programmatischen Titel "Void": Leere. Darauf sind neue, zumeist introvertierte Songs, die vom "kritischen Zustand der Welt" inspiriert sind.

"Ich glaube, das Leben heutzutage ist voll von schrecklichen Nachrichten tagein tagaus und worin sich die Leute flüchten, sind Oberflächlichkeiten. Die tiefen menschlichen Werte gehen verloren oder müssen wieder gefunden werden und alles wird nichtig", erzählt sie im Interview. Es komme ihr manchmal vor, als ginge die Welt im Chaos zugrunde. Dennoch, so Andrea Schroeder, "bin ich ein optimistischer Mensch. Nur ist das die Art, wie ich Dinge verarbeiten kann. Und melancholische Texte und Musik haben mich schon immer mehr berührt."
Auf dem neuen Album sind aber auch druckvollere Songs zu hören, was unter anderem mit dem Produzenten Ulf Ivarsson zusammenhängt. "Das passte sehr gut zum Ausdruck der Songs."
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