Neues Album "Papito" von Erika Stucky

"Manchmal gehen Fondue und Sushi zusammen"

Die amerikanisch-schweizerische Jazz-Sängerin, Erika Stucky, beim Festival Musicas do Mundo in Sines, Portugal
Die amerikanisch-schweizerische Jazz-Sängerin, Erika Stucky, beim Festival Musicas do Mundo in Sines, Portugal © imago/ZUMA Press
Erika Stucky im Gespräch mit Carsten Beyer · 01.11.2017
Unkonventionell aus Prinzip: Erika Stucky hat ihr neues Album "Papito" mit einem Barock-Orchester, mit dem Musiker FM Einheit von den Einstürzenden Neubauten und dem Counter-Tenor Andreas Scholl aufgenommen. Im Gespräch erzählt sie, wie es dazu kam - und warum sich das so gut anhört.
Die Schweizer Jazz-Sängerin Erika Stucky ist bekannt für ihre unkonventionelle Herangehensweise an ihre Musik: Mal orchestriert sie ihre Alben nur mit Posaune und Tuba, mal wendet sie sich den Jodel-Klängen ihrer Schweizer Heimat zu. Die Songs von Jimi Hendrix hat sie auch schon verjazzt – und das so, dass vermutlich dem Meister selbst die Ohren geklingelt hätten.
Erika Stucky hat in den mehr als 25 Jahren ihrer Karriere schon so einiges hinter sich, das heißt aber nicht, dass sie nicht immer noch für Überraschungen gut wäre: Ihr neues Album "Papito" hat sie jetzt mit einem Barock-Orchester aufgenommen, mit dem Musiker FM Einheit von den Einstürzenden Neubauten und mit dem Counter-Tenor Andreas Scholl. Trotzdem ist dieses Album kein wüstes Durcheinander, sondern es klingt wie aus einem Guss.

"Alle Frauen in meinem Bekanntenkreis haben Daddy-Issues"

Manchmal sei das eben so, hat Erika Stucky im Interview bei Deutschlandfunk Kultur erzählt, "manchmal gehen Fondue und Sushi zusammen". Andreas Scholl habe sie während einer Radiosendung zum Thema "Die menschliche Stimme" kennengelernt - und man sei sich schnell einig gewesen, gemeinsam ein Album aufzunehmen. "Später habe ich ihn dann gegoogelt und festgestellt: Wow, he's famous!"
"Papito", ihr neues Album, hat Erika Stucky ihrem Vater gewidmet, einem Metzgermeister aus dem Wallis, der in den 1960er Jahren in die USA gegangen ist und seine Familie mitgenommen hat. "Alle Frauen in meinem Bekanntenkreis haben Daddy-Issues", sagt Stucky, deswegen habe sie beschlossen, auch mal eine Platte für ihr "Väterchen" zu machen.