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Is was?! Aufreger der Woche
Reden wir lieber über das Wetter

Es wird viel zu viel über Politik geredet! Reden wir lieber über das Wetter. Aber nicht über die Eises-Temperaturen vom gottgewollten Trump. Und keine Witze über die Kölner. Und Wintervögel gehen auch nicht. Worüber können wir denn dann überhaupt noch reden?, fragt sich Satiriker Klaus Pokatzky.

Von Klaus Pokatzky | 01.02.2019
    Europaeisches Reh (Capreolus capreolus), Ricke laeuft durch den Tiefschnee, Deutschland, Sachsen | roe deer (Capreolus capreolus), female in deep snow, Germany, Saxony | Verwendung weltweit
    Deutschland, ein Wintermärchen. Doch lähmende Kälte gibt es auch anderswo (picture alliance / blickwinkel/S. Meyers)
    Hallo, Tach. Schön, Sie zu hören. Über Theresa May wollen Sie mit mir reden? Ach, nee. Da blicke ich nicht mehr durch. Will ihr unteres Haus jetzt ohne Deal in die EU – sind die da nicht schon? Oder wollen die raus aus der EU mit Deal? Und dann doch wieder rein ohne Deal? Das ist was für Shakespeare und seine Königsdramen. Das ist nix für mich.
    Reden wir lieber über das Wetter. In Köln hat's geschneit, und da musste gleich der Flugverkehr eingestellt werden. Wenn sie im Bergischen Land Schnee ansagen, bricht in Köln der Verkehr zusammen. Sagt der Düsseldorfer. Haha. Finden Sie nicht lustig, weil sie Kölner sind? Ja, dann reden wir lieber über das Wetter anderswo.
    Trump - ein kleiner Gott?
    Im Trumpenland hat es jetzt Temperaturen von unter Minus 40 Grad gegeben. Wieso das so ist? Wegen des Klimawandels, sagen Sie? Jetzt wird es mir wieder zu politisch. Das hat der Trump gemacht. Der ist schließlich ein kleiner Gott. Seine Sprecherin, die Sarah Sanders, hat jetzt – passend zu den Einfriertemperaturen – gesagt, dass Trumps Wahlsieg von Gott gewollt war. Finden Sie auch nicht lustig, finden Sie Gotteslästerung? Gut, dann reden wir übers Wetter.
    Was sagen Sie? Die Wintervögel werden bei uns immer weniger, weil sie im heißen Sommer kein Futter gekriegt haben? Mein Gott, das ist ja schon wieder so politisch, dass es nur Streit geben kann. Lassen Sie uns doch mal über was ganz Harmloses reden. Wenn man schon nicht mal mehr übers Wetter reden kann – lassen Sie uns doch mal reden: über … über … über: das Deutsche Bratwurstmuseum! Das klingt doch nett und verletzt nicht gleich.
    Bratwurstmuseum auf KZ-Außenlager-Gelände?
    Wie bitte? Das Deutsche Bratwurstmuseum soll einen neuen Standort bekommen – auf dem Gelände eines ehemaligen KZ-Außenlagers in Mühlhausen in Thüringen? Ne, ne, ne. Schluss jetzt. In Berlin hat es letzte Woche mal kurz geschneit und dann ist alles gleich wieder weggetaut. Wie immer hier. Ich will Schnee.
    Und nun: Das Wetter …