Neue Heimat Hinterhof

Von Lisa Steger · 18.05.2011
Der Norden Berlin-Neuköllns erlebt seit einigen Monaten einen beispiellosen Zuzug von Roma-Familien aus Südosteuropa. Die Abschiebungen aus Frankreich im vergangenen Jahr ließ viele Roma eben nicht in dieses Land, sondern nach Deutschland auswandern.
Allein in den vergangenen Wochen mussten die Schulen mehr als 500 Romakinder aufnehmen. Der Zuzug stellt die Infrastruktur des Bezirks vor Herausforderungen: Die Integration von Kindern in Schulen, die die Sprache nicht können. Viele Neuzuwanderer melden sich nicht polizeilich an, sie mieten keine Wohnung, sondern nächtigen bei Verwandten. In diesen Häusern kommt es häufig zu Nachbarschaftskonflikten, weil Wohnungen mit bis zu 20 Bewohnern überbelegt sind und sich deutschstämmige oder türkische Nachbarn daran stören.

Viele Roma reisen als Touristen ein. Sie müssten dann Deutschland nach drei Monaten wieder verlasen. Viele bleiben aber und sind daher "illegal" in Deutschland. Das Problem: Sie können jederzeit abgeschoben werden - eine enorme psychische Belastung nicht zuletzt für die Kinder.

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