Neue Empfehlungen zum Umgang mit Raubkunst

    Die Experten für Provenzienzforschung im Museum Wiesbaden, Miriam Merz und Peter Forster, untersuchen am 10.12.2013 im Landesmuseum Wiesbaden (Hessen) die Rückseite eines Bildes. Das Museum Wiesbaden hat 1999 begonnen, alle zwischen 1933 und 1945 erworbenen Kunstwerke auf ihre Herkunft zu überprüfen.
    Experten für Provenzienzforschung untersuchen im Landesmuseum Wiesbaden die Rückseite eines Bildes. © picture-alliance / dpa / Fredrik von Erichsen
    Für den Umgang mit NS-Raubkunst wird der Beginn des Holocaust nun auf 1933 datiert. Das ist ein Ergebnis einer Konferenz zum 25jährigem Jubiläum der Washingtoner Erklärung, die die Empfehlungen zur Rückgabe von in der Nazizeit geraubten Kunstwerken aktualisiert hat. Demnach soll jeder Kunstverkauf einer verfolgten Person zwischen 1933 und 45 als unfreiwillig gelten. Außerdem soll ein Raubkunst-Gremium über strittige Fälle entscheiden können, ohne dass der bisherige Besitzer zugestimmt hat. Der Kunsthistoriker Christian Fuhrmeister hat die Konferenz verfolgt und sagte im Deutschlandfunk Kultur, dass auch fehlende Forschung Restitutionen behindere. Viele Museen wüssten gar nicht, was sie alles im Bestand hätten, dafür müsste das Personal verdreifacht werden. Schätzungen zufolge wurden im Nationalsozialismus 600.000 Kunstwerke geraubt. Mit der Washingtoner Erklärung verpflichteten sich 44 Staaten Raubkunst ausfindig zu machen und zurückzugeben.