Neue CD von Wies de Boevé: Via Bottesini

Auch der Kontrabass kann brillant

In Jeans und mit weißem Hemd sowie seinem Kontrabass steht der Musiker vor einer blauen Kachelwand.
Wies de Boevé möchte die Solokonzerte für Kontrabass bekannt machen. © Wies de Boevé / Julia Müller
Moderation: Carloa Malter, Gast: Wies de Boevé · 31.08.2020
Der Kontrabass ist sein Leben. 2016 gewann Wies de Boevé beim ARD Musikwettbewerb. Seitdem hat sich viel in seinem Leben verändert. Seine neue CD hat der Belgier dem Komponisten Giovanni Bottesini gewidmet, der brillante Werke für sein Instrument hinterließ.
Wies de Boevé ist einer der erfolgreichsten jungen Kontrabassisten Europas. Mit seinem raffinierten, lustvollen Spiel und seinem brillanten Ton hat er sich rasch ein großes Publikum erobert. 2016 gewann er einen ersten Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München und den Publikumspreis.
Ein Jahr vorher flogen ihm die Herzen bereits in Lübeck beim Deutschen Musikwettbewerb zu. Mit einem ersten Preis fuhr er auch von diesem Wettbewerb nach Hause zurück, um sich bald darauf mit einer ersten CD (Originalwerke für Kontrabass aus dem 19. und 20. Jahrhundert von Glière, Bottesini, Jongen, Hauta-aho und Piazolla) vorzustellen.

Wettbewerbe verändern Leben

Wettbewerbe sind nur eine, wenn auch eine wichtige Möglichkeit, als junger Musiker auf sich aufmerksam zu machen. Der junge Belgier hat diese Chancen reichlich genutzt, aber nicht nur das. Wies de Boevé hat in Zürich, bei der Karajan-Akademie, in Luzern und in Berlin studiert und damit viele herausragende Kontrabassisten kennengelernt. 2015 wurde er stellvertretender Kontrabassist des Symphonieorchesters des Bayrischen Rundfunks.
Seit dem vergangenen September hat Wies de Boevé eine eigene Kontrabassklasse in Zürich an der Hochschule der Künste.

Einen "Schub" für Bottesini

Für seine neue Aufnahme mit dem Brussel Philharmonic hat Wies de Boevé vier Werke von Giovanni Bottesini ausgesucht, der selbst ein großer Kontrabassist war und mit dem Instrument eine Solokarriere unternahm.
Ein gereifter Mann mit Schnurrbart hält seinen Kontrabass.
Giovanni Bottesini (1821 - 1889) soll angeblich Träger für seinen Kontrabass beschäftigt haben, um ihn immer in seiner Nähe zu haben.© imago images / United Archives International
Er war ein guter Freund Giuseppe Verdis. Er bestritt in Italien und Wien vielbeachtete Auftritte. Seine Werke, die er für solche Touren komponierte, könnten, so de Boevé, "einen kleinen Schub in die richtige Richtung" gebrauchen, Werke "die noch keinen festen Platz im Kontrabassrepertoire gefunden haben oder nie in der Originalfassung" aufgenommen wurden.
"Via Bottesini" stellt der EINSTAND im Gespräch mit Wies de Boevé vor.
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