Netzmusik

Von Robbenfrauen und blauen Sonnen

25.03.2017
  Von Roland Graffé Rowan aus Seattle wählt auf Ihrer Bandcampseite folgende Selbstbeschreibung: Sie sei «eine kleine, an Land gespülte Selkie».

Von Roland Graffé
Rowan aus Seattle wählt auf Ihrer Bandcampseite folgende Selbstbeschreibung: Sie sei «eine kleine, an Land gespülte Selkie». In den Geschichten der Orkney-Inseln und in Nordschottland sind »Selkies« Robben, die an Land kommen und sich in einen Menschen verwandeln. Angeblich sind Selkie-Frauen unbeschreiblich schön. Dementsprechend singt Rowan auch ätherisch schöne Balladen, denen zugleich ein gewisses Welt-Fremdeln innewohnt - wie in dem Lied «Growing Pains».
Erst vor wenigen Wochen hatten wir Jack Wheeler noch als »Jack Wheeler« im Programm. Jetzt nennt er sich The Blank String Sextet - das dennoch weiterhin nur aus ihm selbst besteht. Doch auf seinem neuen Album findet eine instrumentalische Ausweitung statt und es bleibt nicht bei der Akustikgitarre. Im vorgestellten «Rechance 1» zum Beispiel tritt prominent eine Kirchenorgel auf.
Merrill Miller lebt in Chicago, will aber eigentlich woanders hin: ins nordirische «Belfast». Seine Sehnsuchts- und Liebeshymne an die Stadt lässt diese in Form eines traditionell gehaltenen Folksongs musikalisch auferstehen.
Aaron Powell alias Fog Lake kommt aus Montreal und ist gerade gemeinsam mit der Band Foxing mit seinem neuem Album «dragonchaser» in Europa auf Tour. Wir stellen ihren Song «roswell» vor.
Das Musiklabel Soleils Bleus kümmert sich um die lokale Szene in Straßburg. Im Februar 2017 brachte sie das Debütalbum der multitalentierten Lucy Miller heraus. Wir hören davon «Jane».
Zum Schluss noch ein weiteres melancholisches Gitarrenstück in dieser an melancholischen Gitarrenstücken nicht armen Breitband-Ausgabe, diesmal «3» von In My Room aus Denver.

Playlist: