Netzmusik

Schicksalsbegegnungen

29.08.2015
Das Duo Nice Legs hat in Seoul sein Zuhause. Beide Bandmitglieder stammen aus den Vereinigten Staaten und sind unabhängig voneinander nach Südkorea ausgewandert.
Das Duo Nice Legs hat in Seoul sein Zuhause. Beide Bandmitglieder stammen aus den Vereinigten Staaten und sind unabhängig voneinander nach Südkorea ausgewandert. Wie sich erst beim Kennenlernen in der neuen Heimat herausstellt, sind die Sängerin Lew und der Gitarrist Henry sogar im selben Monat im selben Krankenhaus irgendwo in Arkansas geboren. Wenn das mal keine Schicksalsbegegnung ist. Von der Band gibt es das sehr energetische "One".
Die- oder derjenige hinter dem Künstlernamen Mattesar verrät nicht allzuviel von sich: Lediglich, dass er/sie für den eigentlichen Broterwerb Software macht und die Musik nur ein "therapeutisches" Hobby sei. Könnte man sich von anstecken lassen beim Instrumentalstück "Freefall" - einfach mal loslassen und sich vorbehaltlos reinversenken.
Als nächstes die schwedische Band Junk River, die zum Bandnamen auch einen programmatischen Untertitel führt, nämlich "Queer hardships and other worries". Damit ist umrissen, worum sich die oft melancholischen Lieder drehen: den Schwierigkeiten, die das Leben & Lieben für queere Menschen so mit sich bringt. Junk River waren gerade auf Tour und für einige Stationen auch in Deutschland, um ihre neue Platte vorzustellen, die aber noch nicht online zu erhalten ist. Deshalb gibt aus ihren "alten" Aufnahmen das Stück "Blood".
Auch gerade ihr zweites Album heraus haben: Miracles of Modern Science. Das Besondere an der fünfköpfigen New Yorker Band ist die Instrumentierung: Sie verknüpfen sozusagen Streichquartett und Popmusik. Darüber hinaus sind ihre Texte äußerst unterhaltsam und humorvoll. So zum Beispiel beim ersten gespielten Titel, der bereits aus dem letzten Jahr stammt und für den noch Kristin Slipp als Duettpartnerin hinzugezogen wurde: "Swipe" beschreibt die Tücken der Liebesanbahnung in Zeiten von Tinder (ohne dabei allzu simplen Kulturpessimismus zu bedienen). Vom niegelnagelneuen Album "Mean Dreams" gibts dann noch den Track "Jimjams".
Den Abschluss bildet leopold aus Norwegen, der in künstlerischer Zusammenarbeit mit dem US-Amerikaner DZZ das Stück "adieu" gebaut hat - mit dem wir uns passenderweise auch verabschieden.
Playlist: