Netzmusik

Regen im Frühsommer

27.06.2015
Ländliche Klänge aus Japan. Da denkt man an traditionelle Instrumente wie Harfen, Flöten oder Rasseltrommeln.
Ländliche Klänge aus Japan. Da denkt man an traditionelle Instrumente wie Harfen, Flöten oder Rasseltrommeln. Der Künstler depthqueuing bricht jedoch mit diesem Klischee. Auf die japanisch-ländliche Tradition seiner Heimat in der Präfektur Shimane verzichtet er in seiner Musik und setzt lieber auf elektronische Sounds und Rhythmen. Trotz dieser Künstlichkeit, entwickelt er in seiner Musik eine gewisse organische Anmutung. Wir hören «Samidare», das soviel wie «Regen im Frühsommer» heißt.

Yoiyami Neutral Girl by depthqueuing

Musik, die wie ein Sturm klingt. Bösartig und vergnüglich zugleich. So beschreibt die kalifornische Band The Tunnel ihren Sound. Das ist durchaus zutreffend, denn ihre Mischung aus Psychedelc Rock und Folk baut sich Song für Song erneut auf und gipfelt hin und wieder in einem musikalischen Ausbruch, der tatsächlich an einem Sturm erinnert. Düster und fesselnd klingen die Stücke auf dem aktuellen Download-Album «Apparition Overdrive».

Apparition Overdrive by the tunnel

Die Band Honeymoon kommt aus Brooklyn und schafft es gleichzeitig krachig und leise zu sein. Was ebenfalls auffällig ist: die Bescheidenheit der New Yorker. Alles, was die vier Musiker wollen, ist, gutklingende Musik machen - das schreiben Cait, Rob, Nate und Ryan auf ihrer Facebook-Seite. «We are trying to make songs that sound nice.» Ihren netten Klang zelebriert die Band auf ihrem Minialbum «I Wanna See Everything».

I Wanna See Everything by Honeymoon

Jauge. So nennt sich ein Musik-Produzent, Komponist und Performer aus dem walisischen Cardiff. Experimentelle und groovige elektronische Tanzmusik ist das Ergebnis seiner Arbeit. Und die präsentiert der junge Waliser derzeit bei dem Netlabel Bad Panda Records. Auf der Musikplattform Soundcloud veröffentlicht er regelmäßig eigene Stücke und Remixe, an denen er gearbeitet hat. Aktuell bewirbt er seinen Track «Gather».



Weiter geht's mit einer Band, die sich auf dem Cover ihres neuen Albums als bärtige Kaninchen im Comic-Stil inszenieren. Das passt auch zum Namen der vier Amerikaner. Die nennen sich nämlich Rabbit Troop Forever. Die Bostoner Hasentruppe hat ganz offensichtlich einen merkwürdigen Humor. Die Musik klingt allerdings alles andere als albern. Rabbit Troop Forever machen eine schlichte und sympathische Mischung aus Indiepop und Rock.

The Shop by Rabbit Troop Forever

Zum Abschied wird's nochmal etwas düster. Sam Black, Gregory James, Jeff Wagner und Jon Weiss bilden die Band The Tunnel. Auf ihrem Album «Apparition Overdrive» haben die vier Amerikaner aus San Francisco zehn Songs veröffentlicht, die sie selbst als «spooky art punk blues» beschreiben. Das gefällt uns so gut, dass wir noch einen Songs daraus hören. «What Can Never Be». Wieviel der Download kosten soll, kann übrigens jeder selbst entscheiden. Für Liebhaber gibt's die Musik auch auf CD und Schallplatte.
Apparition Overdrive by the tunnel

Die Netzmusik wurde zusammengestellt von Christian Grasse.

Netzmusik-Playlist vom 27.06.2015:
depthqueuing - Samidare (CC BY-SA)
The Tunnel - The Visitant (CC BY-SA)
Honeymoon - LeavesHoneymoon - Leaves (CC BY-NC-SA)
Jauge - Gather (CC BY-NC-SA)
Rabbit Troop Forever - Gone Miles (CC BY-SA)
The Tunnel - What Can Never Be (CC BY-SA)