Netzmusik

Familienanalysen, Datenhandschuhe, depressiver Quirkpop

11.10.2014
Glamourös wirkende Do It Yourself-Popmusik, die irgendwie an die 80er Jahre erinnert.
Glamourös wirkende Do It Yourself-Popmusik, die irgendwie an die 80er Jahre erinnert. So könnte man den Sound von Attempt beschreiben. Der in Lexington im US-Bundestaat Kentucky lebende Trevor Tremaine und eine Handvoll seiner Freunde stecken hinter dieser Band. Sie selbst beschreiben ihre Musik u.a. als elektronischen Neo-Soul-Pop. Wir hören den kürzlich veröffentlichten Song "Hawaiian Ice".
"All Over the News" b/w "Hawaiian Ice" by ATTEMPT
"Land", so heißt das Debut-Album der Indie-Rock-Band Capital Arms aus Atlanta, USA. Die zehn veröffentlichten Songs der Gruppe bilden ein Konzept-Album. Das Thema lautet: "Die Untersuchung zwischenmenschlicher Beziehungen am Beispiel einer zerfallenden Kernfamilie" Wer hätte gedacht, dass man mit so einem Thema ein Musikalbum füllen kann? Wir hören das Stück "Twelve Years".
Land by Capital Arms
Kasper Rasmussen kommt aus Dänemark und liebt ganz offensichtlich eher ruhige Töne. Seine behutsam klingenden, aber dafür eindringlich wirkenden Elektro-Akustischen Songs veröffentlicht der Däne im Selbstverlag bei der Musikplattform Bandcamp. Ende September sind dort seine zwei neuesten Stücke unter dem Titel "A Thousand Stones" erschienen. Wir hören den zweiten Track "Bloodwall".
a thousand stones by Kasper Rasmussen
"Just doin' mah thang." Ich mach' einfach mein Ding. Das steht ganz oben auf der Webseite von Evan Jarvicks und das sagt schon ziemlich viel. Der Amerikaner ist absoluter Do It Yourself-Fan. "Handmade, thoughtful quirkpop", so beschreibt er seine Musik. Handgemachte, nachdenkliche, verschrobene Popmusik also. Ende September hat er eine Songsammlung veröffentlicht, die er während einer depressiven Phase geschrieben hat, heißt es auf seiner Webseite. "This Casket Glass" ist einer dieser Songs.
Dark Molasses EP by Jarvix
Passend zu unserem Wearable Electronics-Thema in unserer Sendung geht's jetzt weiter mit der britischen Sängerin, Komponistin und Datenhandschuh-Pionierin Imogen Heap. Mit ihren Mi.Mu.-Gloves kann sie nicht nur performen, sondern auch produzieren und live auf der Bühne diverse Sounds und visuelle Effekte manipulieren. Der Song "Me The Machine" wäre ohne ihren futuristischen Datenhandschuh nicht entstanden.

Zum Schluss widmen wir uns dem Rock'n'Roll. Den zelebriert Johnny B. Zero aus Innsbruck mit einer Prise Folk und Blues. "Mayday" heißt das neue, unter einer Creative Commons-Lizenz bereitgestellte Album. Daraus hören wir das Stück «I'm Missing Your Eyes».
MAYDAY by Johnny B. Zero
Playlist:
Attempt - Hawaiian Ice (CC BY)
Capital Arms - Twelve Years (CC BY)
Kasper Rasmussen - Bloodwall (CC BY)
Jarvix - This Casket Glass (CC BY)
Imogen Heap - Me The Machine
Johnny B. Zero - Im Missing Your Eyes (CC BY)
Zusammengestellt wurde die Netzmusik von Christian Grasse.
Foto von Gareth Williams, CC BY 2.0