Netzmusik

Das Liebessehnen zu College-Zeiten

12.09.2015
  Die Netzmusik kommt diese Woche von Roland Graffé. Den Anfang macht bei ihm Mark Boyd alias Bimini Road, der diesen Frühling mithilfe von iPhone und Garageband seine Debut-EP «Corinthian Arches» voller Akustikgitarren-Singer-Songwritermusik einspielte, die zum Beispiel an Musik von José González erinnert.

Die Netzmusik kommt diese Woche von Roland Graffé. Den Anfang macht bei ihm Mark Boyd alias Bimini Road, der diesen Frühling mithilfe von iPhone und Garageband seine Debut-EP «Corinthian Arches» voller Akustikgitarren-Singer-Songwritermusik einspielte, die zum Beispiel an Musik von José González erinnert. Wir spielen daraus «The Mark of a Good Man». Übrigens, kaum hatte er die EP auf Bandcamp veröffentlicht, kam schon der Plattenvertrag rum. So schnell kann's manchmal gehen.
Eric Gieg aus New Jersey ist in verschiedenen Bands aktiv. Sein Soloprojekt nennt er Every Now and Every Then. Die postulierte Flüchtigkeit findet sich auch im Titel des vorgestellten Stücks «The Flicker Beneath my Eyelids» wieder. Die Musik hat einen gewissen Pathos: Da setzt das Klavier sozusagen auf breiter Leinwand und in Technicolor ein.
Banjos raus, die kalifornische Band Western Pacific aus San Diego rein! Im schönen junger-Mann-junge-Frau-Duettgesang wird in dem Stück «For You» das Liebessehnen zu Collegezeiten nachgezeichnet.
Vom brasilianischen Netlabel sharethisbreath kommt der Titel «Antique Hotel» der britischen Band Cøllege. Es fängt recht postrockig an, um dann mit einsetzendem Gesang dahin hinüberzugleiten, was die Band selbst «intense Indie-emo» nennt. Entsprechend aufgeladen und mit steigender Lautstärke wird die Frage «Can I hate everything you say?» herausposaunt.
Hinter dem grammatisch nicht ganz korrekte Namen THESE GUY verbirgt sich Joe Saxby aus der australischen Stadt Brisbane. Mit «Coming around» gibt es von ihm fluffig-durchlässigen Elektropop. «Musik ist wie eine Uhr», schreibt Saxby in seine Selbstbeschreibung. Was er damit meint, führt er aber nicht weiter aus.
Und zum Schluss wird's nochmal schön schwermütig, vielleicht gar herbstlich. Von Reec McMillin, der sich Aerocity nennt, «Passages», ein von klassischer Musik angehauchtes Downtempo-Stück mit tragendem Klavier und Streichern. Klavier. Streicher. Hach, seht doch nur, wie die Blätter jetzt schon wieder fallen.
Playlist: