Netzkultur

Virtual Reality: Endlich Mainstream?

03:58 Minuten
12.03.2016
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Es ist (mal wieder) der Hype im Jahr 2016: Virtual Reality! VR im Kaffeeladen Hersteller wie Microsoft, Samsung oder Facebook haben eigene Brillen für VR-Anwendungen auf den Markt gebracht.
Es ist (mal wieder) der Hype im Jahr 2016: Virtual Reality!
VR im Kaffeeladen
Hersteller wie Microsoft, Samsung oder Facebook haben eigene Brillen für VR-Anwendungen auf den Markt gebracht. Die wahrscheinlich günstigste Variante war bislang das Cardboard von Google. Ein Pappgestell in das man ein Smartphone hineinlegen kann und das man dann wie eine Brille aufsetzt.
Seit dieser Woche ist Virtual Reality Mainstream, könnte man sagen, denn das Google Cardboard gibt es jetzt auch bei Tchibo. Damit kann man einfache VR-Spiele spielen oder 360 Grad Videos anschauen. Google stellt die Cardboards nämlich nicht selber her, sondern hat nur das Prinzip entwickelt. Drittanbieter und Nutzer können sich die Anleitung (.zip-Datei) für so ein Cardboard herunterladen und dann eigene Papp-Gestelle für's Smartphone entwickeln.
Erste Alltagskontakte
Das Besondere ist also nicht die technische Revolution, sondern dass die Cardboards im Mainstream bislang eher unbekannt waren. Jetzt gibt es sie im Kaffeeladen in der Fußgängerzone zu kaufen und so kommen viele Menschen zum ersten Mal in Berührung mit Virtual Reality.
In Schweden ist das übrigens nicht anders. Da vertreibt McDonalds gerade anlässlich des 30. Geburtstags des Happy Meals eine Happy Meal Box, die - wenn du aufgegessen hast - sich danach zu einem Cardboard falten lässt. «Happy Goggles» heißt dieser PR-Gag.
Nur ein erster Schritt
Jetzt schon vom großen Durchbruch zu sprechen ist trotzdem verfrüht. Ein Durchbruch wäre es gewesen, wenn Tchibo oder auch McDonalds gleich die passenden Anwendungen mitgeliefert hätten. Zum Beispiel in Form eines virtuellen Rundgangs auf einer Kaffeefarm.
Auch zeigt eine Studie aus dieser Woche, dass die erwarteten Verkaufszahlen von VR-Technologien für private Nutzer 30 Prozent niedriger liegen, als gedacht. Klar ist aber, dass sich die Hersteller von echten VR- Brillen wahrscheinlich die Hände reiben. Denn alle diejenigen, denen das Tchibo Cardboard Spaß gemacht hat, werden irgendwann Lust haben eine echte VR-Brille zu besitzen und nicht nur ein Smartphone im Pappmantel.
Warten auf Anwendungen
Wenn man so will haben Tchibo und McDonalds zumindest einen Beitrag dazu geleistet Virtuelle Realität bekannter zu machen. Im Mainstream sind wir aber erst angekommen, wenn VR als Standard mitgedacht wird und professionelle Anbieter von Shopping, Games oder Journalismus entsprechende Inhalte für solche Brillen entwickeln.
Bildnachweis: Watching the Chromat runway show on Cardboard von Becky Stern unter CC BY-SA.