Netzkultur

Ja, wo fliegen sie denn?

06:43 Minuten
18.10.2014
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Internet der Tiere? Man könnte sagen: Das Internet gehört ja sowieso schon den Tieren, den LOLcats und niedlichen Faultieren.
Internet der Tiere? Man könnte sagen: Das Internet gehört ja sowieso schon den Tieren, den LOLcats und niedlichen Faultieren. Aber das meint der Philosoph und Publizist Alexander Pschera nicht. In seinen Überlegungen geht um eine Entwicklung, die analog zum »Internet of Things« verläuft. Tiere werden mit Sendern ausgestattet - »besendert«, sagt Pschera - und können dadurch getrackt werden. Forscher wie z.B. der Ornithologe Martin Wikelski setzen diese Methode bereits ein, um so etwas über das Verhalten der Tiere zu erfahren. Auch zum Schutz vor gefährlichen Tieren, z.B. Haien, kann man das nutzen, wenn man es mit einem unsichtbaren elektronischen Schutzwall verbindet. Sobald die Tiere sich der Küste über einen bestimmten Punkt hinaus nähern, könnten Menschen gewarnt werden.
Alexander Pschera ist der Ansicht: Wenn man diese Entwicklung fortsetzt und ausweitet, wenn über die sozialen Medien und Apps außerdem viele Menschen an den so verfügbaren Informationen teilhaben könnten. Und der Mensch könnte mehr Interesse an den Tieren bekommen - und zwar daran, wie sie wirklich sind, nicht den netzkompatiblen, idealisierten Versionen. Das könnte insgesamt das Verhältnis Mensch-Tier verbessern, zuzeiten des Artensterbens eine wichtige Sache. Christian Möller hat ihn getroffen und über sein Buch "Das Internet der Tiere. Der neue Dialog zwischen Mensch und Natur" gesprochen.
Foto: "Reading e-mail" von Toms Baugis, CC BY 2.0