Licht und Schatten verpackt in Neo-Soul
Dennis Pohl im Gespräch mit Vivian Perkovic · 27.08.2018
"Negro Swan" ist ein ehrlicher Blick auf Depressionen, die People of Color und Minderheiten erleben, alte und neue Traumata und die daraus folgenden Kompensationsmechanismen. Doch in jedem Lied dieses Albums von Blood Orange ist auch ein Lichtblick enthalten.
Der Musikkritiker Dennis Pohl ist begeistert von diesem Album und von Sänger Dev Heynes:
"Der Mann versteht es einfach, eine Vielzahl von Referenzen zu einem leichtfüßigen Ganzen zu vermengen. Man hört da den Soul der 70-er, man hört 80er-Jahre-Plastik-Funk, man hört natürlich einen Schuss Prince, mit dem er immer wieder verglichen wird, aktuellen Hip-Hop, R&B und vieles mehr.
Trotzdem finde ich, dass seine Musik nach was sehr Eigenem klingt. Ich finde, für 'Negro Swan' gilt das noch mehr als zuvor. Gerade nach diesem Album würde ich sagen, dass er einer der wichtigsten Musiker und Produzenten unserer Zeit ist. Aber meiner Meinung nach noch interessanter ist tatsächlich, was auf 'Negro Swan' inhaltlich passiert, wie tiefschürfend dieses Album doch am Ende ist."
