#Nazialmanya

Wer steckt hinter den Hacker-Angriffen auf Twitter-Konten?

Der Screenshot zeigt den gehackten Twitter-Auftritt von Amnesty International.
Der Screenshot zeigt den gehackten Twitter-Auftritt von Amnesty International. © Deutschlandfunk
Falk Steiner im Gespräch mit André Hatting · 15.03.2017
Mit Hakenkreuz und dem Satz "Wir sehen uns am 16. April" wurden in der Nacht von zahlreichen Twitter-Konten Nazi-Vorwürfe gegen Deutschland und Holland versandt. Noch steht nicht fest, wer für den Hacker-Angriff verantwortlich ist und was dahintersteckt.
Zahlreiche Twitter-Konten sind in der Nacht Opfer von Hacker-Angriffen geworden. Unter den Hashtags #Nazialmanya und #Nazihollanda verbreiteten sie Nachrichten mit Nazi-Vorwürfen, Hakenkreuz-Symbol und dem Satz "Wir sehen uns am 16. April".
Vor allem Prominente seien gehackt worden, berichtet unser Korrespondent Falk Steiner aus unserem Hauptstadtstudio. "Leute wie Boris Becker, der FC-Bayern-Fußballspieler Javi Martinez oder das Twitterkonto des BVB."

"Lange Tradition" des politisch motivierten Hackings in der Türkei

Einfallstor für die Hacker sei vermutlich die App "Twitter-Counter" gewesen. Bisher gebe es allerdings noch keinen Bekenner zu dem Angriff. "Deswegen ist auch alles, was die Frage betrifft, wer denn dahinter steckt, natürlich trotz der klaren inhaltlichen Botschaften derzeit ein Fall von Vermutungen."
Würde sich herausstellen, dass hinter dieser Attacke türkische offizielle Stellen steckten, "würden wir natürlich von einem ganz anderen Szenario reden", sagt Steiner. "Aber davon würde ich jetzt erst einmal nicht ausgehen."
Steiner verwies darauf, dass in der Türkei politisch motiviertes Hacking eine lange Tradition habe und die unterschiedlichsten Akteure betreffe. Auch Erdogan und die AKP hätten das in der Vergangenheit zu spüren bekommen.
Mehr zum Thema