Nachwuchspreis First Steps Awards vergeben

Schwere Themen für die ersten Filmarbeiten

Die Preisträger der First Steps Award 2018
Die Preisträger der First Steps Award 2018 © dpa / Soeren Stache
Bernd Sobolla im Gespräch mit Timo Grampes · 24.09.2018
Junge Filmemacher sammeln mit ihren Debütfilmen erste Arbeitserfahrungen und erste Zuschauerurteile – und mit den "First Steps Awards" ihre ersten Preise. In diesem Jahr prägten die Themen "Vielfalt" und "Anti-Rassismus" die Arbeiten des Nachwuchses.
"Das Oberthema war Vielfalt, Anti-Rassismus, Überwindung von Grenzen und von Angst" lautet die Einschätzung von Kinokritiker Bernd Sobolla über die prämierten Produktionen bei der diesjährigen First-Steps-Award-Verleihung am Montag in Berlin. Neben diesen Trends habe es noch so einige "Unterthemen" in den insgesamt acht Preiskategorien für den Filmnachwuchs gegeben: "Einerseits Dämonen und Mystik, andererseits gab es auch mehrere Filme über das Erwachsenwerden mit Gewalterfahrung."
Die Auszeichnung First Steps Award war 1999 ins Leben gerufen worden und wird seitdem alljährlich für Abschlussfilme von Filmschülern und Filmschülerinnen aus deutschsprachigen Ländern verliehen. Vier Fachjurys verteilten diesmal insgesamt 115.000 Euro an die Macher von Spielfilmen, Werbespots und Dokumentarfilmen. Zur Auswahl standen dabei weit über 200 eingereichte Beiträge.

Die Auszeichnungen:

Den Preis für den besten Jungdarsteller erhielt dabei Zejhun Demirov. Der 1992 in Düsseldorf geborene Schauspieler, der auch mazedonische Wurzeln hat, spielt in dem Film "Oray" (Kunsthochschule für Medien Köln) einen jungen Muslim, der in eine Ehekrise gerät.

Gleich zwei Preise gingen an die Macher und Macherinnen des Werks "Hagazussa". Regisseur Lukas Feigelfeld (Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin) strich für den Film über eine Ziegenhirtin in den Alpen des 15. Jahrhunderts den Sieg in der Kategorie Abendfüllender Spielfilm ein. Außerdem erhielt Mariel Baqueiro, geboren in Mexiko, den Michael-Ballhaus-Preis für die beste Kamera.

Der langjährige Berlinale-Direktor Dieter Kosslick (70) – er wird im kommenden Jahr abgelöst – erhielt einen Ehrenpreis.

Bester Mittellanger Spielfilm: "Am Himmel", Regie: Magdalena Chmielewska, Filmakademie Wien

Kurz- und Animationsfilm: "In der Zwischenzeit/Meanwhile", Regie: Mate Ugrin, Hochschule für Bildende Künste Hamburg

Dokumentarfilm: "Tackling Life", Regie: Johannes List, Hochschule für Fernsehen und Film München

Werbefilm: "myBorder's joyFence", Regie: Michael Kranz, Hochschule für Fernsehen und Film München

No Fear Award: "früher oder später", Produktion: Marius Ehlayil, Hochschule für Fernsehen und Film München

Drehbuchpreis: "Der Storch ist tot", Drehbuch: Janett Lederer, Filmakademie Baden-Württemberg

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