Nachklang

12.10.2010
Zu Beginn des Jahres 1586 kommt im Pfarrhaus in Grünhain Johann Hermann Schein zur Welt, der heute als einer der bedeutendsten Komponisten des frühen 17. Jahrhunderts gilt. Aber nicht alle haben das Glück, auch 400 Jahre nach ihrer Geburt noch gekannt oder gar geehrt zu werden. Zu den Vergessenen gehört der Mainzer Daniel Bollius.
Er war zeitlebens hoch geachtet; sein Werk »Repraesentatio«, geschrieben vor 1626, gilt als erstes deutsches Oratorium.

Nun hat es sich das international besetzte Ensemble Chelycus zur Aufgabe gemacht, das Werk Bollius' wieder zu ergründen und bekannt zu machen. Die Schatzsuche war äußerst erfolgreich; es konnten wertvolle Werke, die als verschollen galten, in einzelnen Stimmen in der Staatsbibliothek Berlin aufgefunden und rekonstruiert werden.

In großer Besetzung gestaltet Chelycus den »Nachklang« in Grünhain. Erstmals werden »Harmonische Dialoge« von Daniel Bollius, musikalische Juwelen von geradezu opernhaftem Glanz und ungewöhnlicher Beschaffenheit, wieder erstrahlen. So wird die Taufstätte Johann Hermann Scheins zum Ort der musikalischen Wiederbelebung.



Nachklang
Musikfest Erzgebirge
St. Nicolai-Kirche, Grünhain
Aufzeichnung vom 7.9.10

Daniel Bollius (ca. 1590 - ca. 1642)
»Dialogus Harmonicus«
Symphonien und geistliche Konzerte

Symphonia in D
In decatione templi, geistliches Konzert zur Kirchweihe
Prima Symphonia in C
Intravit Jesus
Sinfonia in d
Domine, puer meus jacet
Quinta Symphonia
Ecce,ecce nunc benedicite, Psalmvertonung
u.a.

ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten


Ensemble Chelycus:
Monika Mauch, Ulrike Hofbauer - Sopran
Alex Potter - Altus
Christopher Watson, Julian Podger - Tenor
Stephan McLeod - Bass
Veronika Skuplik, Catherine Aglibut - Barockvioline
Gebhard David - Zink
Wim Becu - Posaune
Adrian Rovatkay - Dulzian und Gesamtkonzeption
Monika Fischaleck - Dulzian und Blockflöte
Andreas Arend - Theorbe
Michael Fuerst - Orgel und Regal