Nachklang

Johann Sebastian Bachs Re-Formationen

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Lettner Stiftskirche Tübingen © Manfred Grohe
17.05.2017
„Re(-)formation“ kann man ja auch mit „Neuaufbau“ oder „Nachbearbeitung“ übersetzen – und genau so hat es Bach verstanden, wenn er sich Kompositionen von Kollegen kreativ aneignete. Ein amüsanter Blick in die Werkstatt des Thomaskantors
Bach ist keineswegs so voraussetzungslos, wie es uns der Ausspruch, er sei "Anfang und Ende aller Musik" (Max Reger) suggerieren möchte. Auch seine Musik ist mehr Evolution denn Revolution. Immer wieder hat er sich mit italienischer Musik beschäftigt, diese studiert und auch bearbeitet. Mit dem Programm "Re-Formation bei Bach" bekommen wir einen Einblick in die Arbeitsstube Bachs und können ihm gewissermaßen über die Schulter schauen.
Der Thomaskantor ist zwar nicht viel gereist, aber er hat sich seit seiner Jugend anhand der Werke, die ihm Andere von Reisen mitbrachten, kundig gemacht über weitere Möglichkeiten des Komponierens. Schöpferisch setzt er sich mit einigen dieser Werke auseinander, bearbeitet sie und formt sie nach seinem Gusto um. Als Resultat dieses Prozesses erblicken und hören wir italienisch-katholische Werke, in die sich dann unverkennbar ein mitteldeutsch-protestantischer Zungenschlag einmischt (Oliver Geisler zum Programm).
Programm:
Giovanni Perluigi Palestrina, Johann Sebastian Bach
Kyrie und Gloria aus: Missa sine nomine
Johann Sebastian Bach
Lobet den Herrn, alle Heiden BWV 230
Francesco Bartolomeo Conti, Johann Sebastian Bach
Languet anima mea
Francesco Gasparini, Johann Sebastian Bach
Missa a quattro voci
Sebastian Knüpfer, Johann Sebastian Bach
Erforsche mich, Gott
Francesco Durante, Johann Sebastian Bach
Missa in c
Gottfried Heinrich Stölzel, Johann Sebastian Bach
Bist Du bei mir
Johann Sebastian Bach
O Jesu Christ mein Lebens Licht BWV 118
Marco Giuseppe Peranda, Johann Sebastian Bach
Missa in a

ensemble polyharmonique

La Folia Barockorchester