Nach der Erzählung "Der Übergriff"

Meine Stimme ist mit den Fischen geschwommen

Die Schriftstellerin Ursula Krechel auf der Verleihung des Deutschen Buchpreises 2012 im Frankfurter Römer.
Die Schriftstellerin Ursula Krechel © picture alliance / dpa / Boris Roessler
Hörspiel von Ursula Krechel · 08.08.2017
Als erfahrene Schiffsreisende ist sie auf unausweichliche Kontakte ebenso gefasst wie auf die Beobachtung der Männerwelt beim folgenden Landgang in eine südliche Stadt. „Halt’ s Maul. Halt’ s Maul. Wenn ich den Mund aufmache, erhebt sich neben mir eine Stimme. Halt’ s Maul.” So häufig ist ihr über den Mund gefahren worden, dass die Lippen rau und spröde davon geworden sind.
Wie dieser Einschüchterung entkommen? Indem man den Mund nur mehr öffnet, um zu essen, zu küssen oder zu staunen?
Andererseits: Hat nicht gerade das Schweigen dieser Stimme Raum gegeben?
Der Hörmonolog einer Frau, die unterschiedlichen Facetten und Formen männlicher Gewalt begegnet: den mächtigen und den leisen.

Ursula Krechel knüpft dabei an ihre Erzählung "Der Übergriff" an: „Eine der witzigsten, heitersten und raffiniertesten Beschreibungen einer Persönlichkeits-Entgleisung seit Langem: Fantasie pur” (NZZ).

Regie: Oliver Sturm und Nicole Paulsen
Mit Angela Winkler

Produktion: SWR 2004
Länge: 43'23