Nach Absage des Heidelberger Frühlings

Radiokonzert und Festivalatmosphäre im virtuellen Raum

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Ein Corona-Warnschild an der Alten Brücke vor dem Heidelberger Schloss.
Eine Woche vor Festivalstart musste auch der "Heidelberger Frühling" abgesagt werden. © imago images / Arnulf Hettrich
Thorsten Schmidt  · 23.04.2020
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Das Festival "Heidelberger Frühling" musste abgesagt werden. Das Team versuchte zwar andere Bühnen im Netz zu erobern, doch Live-Musik fand nicht statt. Deutschlandfunk Kultur präsentiert nun eines der abgesagten Konzerte in der Reihe "Spontankonzerte".
Intendant und Geschäftsführer des Heidelberger Frühlings, Thorsten Schmidt, hat sein klassisches Festival absagen müssen. Er und sein Team wollten nicht in Trübsal versinken. Sie hätten versucht, "ein bisschen Festivalatmosphäre in den virtuellen Raum zu übertragen". Dies wurde bisher intensiv genutzt, da das Festival mit Aktionen im Onlinebereich über 250.000 Menschen erreicht habe, so Schmidt.

Eintauchen in die Online-Welt

"Es sind andere Bühnen, sicherlich kein Ersatz, aber wenn man ein Festival absagen muss, ist das Netz eine wunderbare Möglichkeit, mit dem Publikum in Kontakt zu treten." Für ihn sei es eine interessante Erfahrung gewesen, die Ideen und Konzepte des Festivals auf andere Kanäle zu übertragen und diese dabei einem deutlich größeren Publikum nahebringen zu können.
Auch die Künstler seien in dieser Situation sehr kreativ gewesen, um mit Workshops und Grußbotschaften das Publikum zu erreichen. Ebenso zeigt sich der Festivalintendant erfreut darüber, dass der Spendenaufruf für Festival und Künstler gut angenommen worden sei - so könne er die Musiker in dieser Zeit unterstützen.
"Es ist sicherlich so, dass wir aus den ersten Erfahrungen etwas ableiten werden, wie wir das Programm auch künftig vernetzen können". Damit möchte er das analoge Programm mit digitalen Angeboten auch in Zukunft erweitern.

Spontankonzert in Berlin

Thorsten Schmidt freut sich sehr, dass trotz aller ausgefallener Konzerte zwei seiner eingeladenen Künstler nun doch live zu erleben seien. Im Dlf-Kultur-Spontankonzert präsentieren sie ein Programm voller Liebeslieder. Die Sopranistin Theresa Pilsl und der Pianist Jonathan Ware seien dem Festival, das sich besonders auf die Gattung Lied bezieht, seit Jahren fest verbunden.
Die Sängerin lacht vor einer Betonmauer frei in die Kamera hinein.
Sopranistin Theresa Pilsl kann nicht in Heidelberg, aber in Berlin singen.© Theresa Pilsl / Álfheiður Erla Guðmundsdóttir
Thorsten Schmidt plane nun die nächste Ausgabe des Festivals, frei nach dem Motto: Der nächste Frühling kommt bestimmt. Hoffentlich dann wieder mit analogem Publikumszustrom.
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