Musikfestspiele Potsdam Sanssouci

29.06.2013
Die diesjährigen Musikfestspiele Potsdam Sanssouci vom 7. bis 23. Juni spüren unter dem Motto "Skandinavien" dem Traum vom Norden nach und erforschen die vielgestaltige Realität der musikalisch-kulturellen Beziehungen, die die skandinavischen Länder Dänemark, Norwegen und Schweden durch Jahrhunderte mit dem deutschsprachigen Raum verbinden.
Ein schwedischer Kommilitone an der Göttinger Universität war es, der den angehenden Komponisten Joseph Martin Kraus auf die Idee brachte, sein Glück am Hof Gustavs III. in Stockholm zu suchen.

Um das kulturelle Prestige seines Landes zu heben und die Entwicklung einer eigenen Nationalkultur zu fördern, begründete Gustav 1772 die Königliche Oper, die bald auch Werke in schwedischer Sprache aufführte. Um den Spielplan kümmerte er sich persönlich, entwarf Libretti, war stets auf der Suche nach neuen Talenten und erinnert in alldem frappierend an seinen berühmten Onkel Friedrich II., den Bruder seiner Mutter.

Mit dem von der antiken Mythologie inspirierten Einakter "Proserpin", der 1781 auf Schloss Ulriksdal eine probeweise Voraufführung erlebte, katapultierte sich der erst 25-jährige Kraus in eine glänzende Karriere als königlich schwedischer Kapellmeister.

In seiner farbigen und ereignisreichen Partitur lässt er über weite Strecken die traditionelle "Nummernoper" hinter sich und findet zu ganz eigenständigen kompositorischen Lösungen. Einer der orginellsten und innovativsten Opernschöpfer seiner Zeit ist hier am Werk. Haydn fand ihn genial. Das hat er sonst nur noch von Mozart gesagt.


Musikfestspiele Potsdam Sanssouci
Schlosstheater Neues Palais
Aufzeichnung vom 22./23.06.2013


Joseph Martin Kraus
"Proserpin"
Oper in einem Akt
Libretto: Johan Henrik Kellgren


Proserpin - Elisabeth Meyer, Sopran
Ceres - Erika Roos, Sopran
Cyane - Isa Katharina Gericke, Sopran
Atis - Joachim Bäckström, Tenor
Pluto - Lars Arvidson, Bariton
Jupiter - Ludvig Lindstöm, Bariton
Mercurius - Christian Damsgaard, Tenor
Ensemble Syd
Barokksolistene
Leitung und Cembalo: Olof Boman


nach Ende der Oper ca. 21:25 Uhr Nachrichten