300 Jahre Schreibmaschine

"Unendlich feine Mechanik"

In einer alten mechanischen Schreibmaschine steckt ein Blatt Papier.
Um das Jahr 1880 begann die Erfolgsgeschichte der Schreibmaschine © picture alliance/dpa-Zentralbild - Matthias Tödt
Moderation: Barbara Wahlster · 16.12.2014
Typenhebel, Farbband, Walze: Vor 300 Jahren wurde die Schreibmaschine erfunden. Der Medienwissenschaftler Wolfgang Hagen blickt in die computerlose Zeit zurück - und auf eine besondere "Liaison" zwischen Frau und Maschine.
Noch heute gerät der Medienwissenschaftler Wolfgang Hagen ins Schwärmen, wenn er an die Schreibmaschine denkt, die er einmal von seiner Mutter bekommen hatte. Die an sich monströse Maschine habe eine "unendlich feine Mechanik" besessen:
"Ich habe allein das Vergnügen genossen, auf diese mechanischen Tasten zu drücken mit den Fingern - und dann sprang ein Typenhebel aus seinem Bett heraus auf die Walze..."
"Liaison zwischen Maschine und Tippse"
Eigentlich sei die Schreibmaschine nicht wirklich 300 Jahre alt - man wisse lediglich von einem Patent aus dem Jahr 1714. Richtig los ging es, so Hagen, erst um 1880: Die Schreibmaschinen ersetzten die teuren Schreibstuben, in denen Akten von Männern geschrieben wurden.
Fortan saßen Frauen an den Maschinen, weil sie um ein Vielfaches billiger waren. Wolfgang Hagen spricht von einer "Liaison zwischen Maschine und Tippse".
Nach rund 100 Jahren stand die nächste Revolution an: der Computer.
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