MTV Europe Music Awards

Shawn Mendes räumt ab

Shawn Mendes bei den MTV Europe Music Awards 2017
Shawn Mendes bei den MTV Europe Music Awards 2017 © picture alliance / Hubert Boesl/dpa
Von Jens-Peter Marquardt · 13.11.2017
Bester Künstler, bester Song, größte Fangruppe - Bei den MTV Europe Music Awards hat Shawn Mendes gleich drei Auszeichnungen ergattert. Geehrt wurden auch Dua Lipa, Kendrick Lamar, Eminem und Bono.
Er war der Absahner des Abends: Shawn Mendes. Beste Fans, Bester Song für "There´s nothing holdin´ me back" und Bester Künstler. Der 19 Jahre alte Kanadier fand es selber verrückt, dass er sich gegen so arrivierte Stars wie seinen Landsmann Justin Bieber, Ed Sheeran oder Taylor Swift durchsetzen konnte – zu denen er bis jetzt hoch geschaut habe.

Ed Sheeran schaffte es immerhin noch als bester Live Act. Kendrick Lamar bekam den Award für das beste Video ...

... und Camilla Cabello für den Besten Pop und ihren Song Havana. Die Kubanisch-Amerikanerin hätte eigentlich auch noch einen Sonderpreis verdient gehabt, als Gute-Laune-Bärin dieses Abends. Und als glücklichstes Mädchen der gesamten Welt.

"Wir heißen Euch mit offenen Armen willkommen"

Dua Lipa wurde beste Newcomerin, der Rock-Preis ging an Coldplay und die besten Alternativen sind 30 Seconds to Mars. Die hießen gleich dann alle Einwanderer in ihrer Heimat, den Vereinigten Staaten, willkommen und wollten gar nicht aufhören, sich zu bedanken.

Der Rückblick in die Vergangenheit geriet dann allerdings etwas unzeitgemäß. Eminem wurde zum besten Hip-Hopper gekürt, obwohl er seit vier Jahren kein Album mehr produziert hat. Immerhin bringt er jetzt ein neues heraus, und solch ein Preis kann da ja verkaufsfördernd wirken.

Der Preis für die globale Ikone ging an U2. Bandleader Bono, der selbst ernannte Kämpfer für die Armen, war zwar gerade durch die Paradise Papers in die Schlagzeilen geraten, weil er Teile seines Vermögens von Malta nach Guernsey gebracht hat, wo er nun nicht mehr fünf Prozent, sondern gar keine Steuern mehr zahlt. Aber er bedankte sich singend: geblendet von der Gnade, die er doch gar nicht verdient habe, sang er a capella.

Werbeunterbrechungen und Tonausfälle

Für die Moderatorin des Abends Rita Ora war London ein Heimspiel, sie hatte auch gleich ihre Mutter mitgebracht, man wohnt ja um die Ecke. Irgendwie fühlte sich Ora wie zu Hause, und kam im weißen Bademantel auf die Bühne.
Ständige Werbeunterbrechungen störten ein bisschen, genauso wie die häufigen Tonausfälle – vielleicht hatten die besten Tontechniker des Landes wegen des bevorstehenden Brexit schon mal die Insel verlassen. Der emotionalste Moment aber ganz am Schluss. Als auf der Leinwand noch einmal der Auftritt des vor knapp einem Jahr gestorbenen George Michael gezeigt wurde, Freedom, 1994, bei den MTV Awards damals in Berlin.

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