Motome-Zuka - Der Grabhügel

Von Tetsuo Furudate · 03.02.2006
Tetsuo Furudate verwendet für seine Komposition eine Geschichte des japanischen Nô-Theaters aus dem 13. Jahrhundert: Ein junger Mönch pilgert zur Hauptstadt Kyoto und begegnet an einem Grabhügel dem Geist einer Frau, die in die Hölle verdammt wurde, weil sie den Tod zweier Liebhaber verschuldet hat.
Den Noise-Musiker Furudate, der hier zum ersten Mal ein Motiv aus seinem eigenen Kulturkreis verwendet, interessierte an dieser Geschichte die Unerbittlichkeit des göttlichen Schuldspruchs und der starke Kontrast, der sich musikalisch aus der idyllischen Anfangsszene und dem Bericht aus der Hölle gewinnen lässt. Außerdem faszinierten ihn die verwischten Grenzlinien des Nô-Theaters zwischen Leben und Tod, Ich und Du, Vergangenheit und Zukunft.

Komposition und Realisation: Tetsuo Furudate
Übersetzung aus dem Japanischen: Ken Hagiwara
Sprecher: Seiichirou Morikawa, Sigrid Schnückel
Musiker: Yukihiro Isso, Fue
Tamami Tono, Sho
Soundkooperation: Zbigniew Karkowski
Toningenieure Tokyo: Hideki Ataka & Jun Kawabata
Toningenieur Berlin: Lutz Pahl
Regieassistenz: Thomas Doktor

Produktion: Deutschlandradio Kultur 2005
Länge: 52’06

Tetsuo Furudate, 1958 geboren, lebt in Tokio und zählt zu den interessantesten Komponisten und
Musikern der NOISE-Bewegung mit zahlreichen Konzerten auch in Europa. "Das Gehör des Mr.
Roderick Usher" (DLR Berlin 2004) wurde vom Dresdner Wettbewerb "Blaue Brücke" ausgezeichnet.


Wiederholung am 27. Februar 0:05 Uhr