Morgen weht der Wind von Morgen

Von Nadja Schöning · 28.12.2012
Die Besonderheit des Haiku ist, so der französische Philosoph Roland Barthes, dass in ihm "Wort und Ding in eins fallen". Als formale Struktur zwischen Bild und Text, zwischen Reduktion und Ambiguität fangen die Kurzgedichte - einmal laut vorgetragen - häufig selbst zu klingen an. Deshalb sind sie auch kaum übersetzbar.
Die Klangkünstlerin Nadja Schöning hat den japanischen Haiku auf ihre eigene Art übersetzt: Ihre Komposition umkreist Geräusche, Klänge, Wortsinn und Wortspiel und nähert sich so primär von der akustischen Seite der kürzesten Gedichtform der Welt.

Produktion: NDR 2010
Mit: Yuki Iwamoto, Rosel Zech, Kristi Becker
Länge: 38’00

Anschließend: variation no. 1
Von Nadja Schöning
Autorenproduktion 2012
Länge: 12'33

Nadja Schöning, geboren 1975 in Köln, ist Medienkünstlerin. Intermediale Installationen, FotoPaintings, Kompositionen für Klangräume und Hörspiele. Prix Phonurgia Nova 1997. Zuletzt für Deutschlandradio Kultur: "... or the Loves of Painting and Music" (2007).