"Mono"

Sachen alleine machen

Zeichnung einer Frau, die raucht und nachts vor ihrem Computer sitzt.
Eine Frau sitzt nachts rauchend vor ihrem Computer und arbeitet. © imago/Ikon Images
Moderation: Martin Böttcher · 19.10.2018
Zu zweit geht alles besser, heißt es. Aber stimmt das überhaupt? Die Echtzeit beschäftigt sich heute mit Alleinsein in unterschiedlichen Situationen: als Roboter auf der Bühne, bei der Arbeit und in Form von Einsamkeit.
Was geht, wenn man als Gondoliere seines Lebens nur auf einem Kanal unterwegs ist? Die Beschränkungen von Vielfalt erfährt gerade der Roboter, der für eine Inszenierung von Stefan Kaegi/Rimini Protokoll in München gebaut ist. Er sieht zwar aus wie der Schriftsteller Thomas Melle, ist aber nur für die Darstellung programmiert. Letztens hatte das Gerät einen Genickbruch, konnte abends aber wieder performen - und trotzdem und deswegen rührt uns diese Maschine mit menschlichem Antlitz so sehr, dass wir über ihr Los nach der Inszenierung nachdenken. Stefan Kaegi erzählt, warum.
Gegen das Alleinsein als Einsamkeit geht es sich am besten gemeinsam vor - in Holland gibt es offiziell geförderte Wochen gegen die Einsamkeit, über die Kerstin Schweighöfer berichtet.
Bei der Arbeit dagegen verspricht das Alleinsein zumeist höhere Konzentration, wie Christoph Möller herausgefunden hat - es sei denn, das, was zu tun ist, ist stupide und geisttötend.
Um etwas dagegen zu unternehmen, wurde einst funktionelle Musik erfunden von einem US-General. Am Ende der kleinen Geschichte der Muzak, die Hartwig Vens erzählt, steht heute die Individualisierung - auch weil am Fließband heute zuverlässige Roboter arbeiten.