Moctar Kamara: Entwicklungshilfe ist gescheitert

27.08.2009
Der Gründer des Afrika-Rats, Moctar Kamara, hat die deutsche Entwicklungshilfepolitik für afrikanische Länder kritisiert.
Die Entwicklungshilfe sei gescheitert, weil man bisher zu wenig mit lokalen Akteuren zusammengearbeitet habe, sagte Kamara. Statt Gelder an Regierungen zu überweisen, solle man besser mit vor Ort agierenden Partnern kooperieren, forderte er. Das könne nur geschehen, wenn die hier lebenden Menschen afrikanischer Herkunft in Deutschland gut integriert und respektiert werden würden, so Kamara vor dem Hintergrund der zweiten. Bonner Konferenz für Entwicklungspolitik.

Kamara sprach sich dafür aus, die in Deutschland lebenden afrikanischen Migranten stärker in die Entwicklungspolitik einzubeziehen. Die meisten deutschen Vereine, die Entwicklungshilfepolitik für Afrika betrieben, arbeiteten nicht mit dieser Migrantengruppe zusammen, kritisierte er: "Wir bekommen keinen Zugang zu diesen Vereinen. Diese Vereine ignorieren die hier lebenden Afrikaner." So lade man die in Deutschland vorhandenen afrikanischen Dachverbände kaum zu Tagungen ein.

Ähnlich wird die Situation auch von Monika Dülge beurteilt, Vorstandsmitglied beim Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen. Es sei wichtig, gemeinsam Projekte zu entwickeln: "Das geht ja auf der einen Seite um die Partizipation hier bei uns, auch um eine demokratische Teilhabe, die ermöglicht werden muss, und um eine strukturelle Integration. Da stehen wir ja nach wie vor sehr, sehr stark am Anfang."