Mitternachtskrimi - Von Tom Peuckert

Doberschütz und das kleinste Verbrechen der Welt

Werk für Fernsehelektronik in der DDR
Werk für Fernsehelektronik © imago stock&people
Von Tom Peuckert  · 17.11.2018
Inzwischen kennen wir Frank Doberschütz als illegalen Privatdetektiv im Ostberlin der letzten DDR-Jahre. Rückblickend erzählt er, wie er damals, Anfang 1980, an diese Nebenbeschäftigung geraten ist.
Nachdem er sein Kriminalistikstudium geschmissen hat, jobbt Frank Doberschütz als Pförtner beim VEB Heimelektronik Berlin Friedrichshagen. Der Westjournalist Petruschka ist sehr an Informationen interessiert und heuert Doberschütz als Quelle an. Besonders erpicht ist Petruschka auf Informationen aus dem hochsensiblen Bereich der Mikroelektronik. Auf seiner 6. Tagung im Jahr 1977 hatte das Zentralkomitee der SED beschlossen, die Entwicklung der Mikroelektronik in der DDR zu forcieren, denn das politische Überleben der Führung war an wirtschaftliche Erfolge gebunden, die nur noch durch radikale technologische Innovation erreichbar zu sein schienen. Petruschka überredet Doberschütz, sich ins Vertrauen von Professor Walter Trautmann, dem ‚Halbleiterpapst’ der DDR, zu schleichen und ihn auszuhorchen. Er war einmal der Leiter des Zentralinstituts für Molekularelektronik, inzwischen eine Fabrik für Fernsehgeräte. Jetzt wohnt Trautmann am Müggelsee, gleich gegenüber von Doberschütz’ Arbeitsplatz, dem VEB Heimelektronik Berlin Friedrichshagen. Warum mochte der Professor in Ungnade gefallen sein?
Doberschütz und das kleinste Verbrechen der Welt
Von Tom Peuckert
Regie: Thomas Leutzbach
Mit Felix Goeser, László I. Kish, Christian Grashof, John Julian, Bernd Stempel, Jule Böwe, Marleen Lohse, Ilka Teichmüller u.a.
Musik: Jean-Boris Szymczak

Produktion: WDR 2018
Länge: 53'56