Mitternachtskrimi

Plesskauer Harte

Verschiedene Würste hängen an Stangen im in einem Laden.
Nur Räbig kennt die Rezeptur für die preisgekrönte Dauerwurst © imago / Daniel Schvarcz
Von Hans Siebe · 11.01.2020
Nach viereinhalb Jahren sehen sie sich wieder: zwei Männer mit gemeinsamer Vergangenheit - bevor der Knast sie trennte. Was für ein krummes Ding müssen Kerzin und Räbig früher einmal zusammen gedreht haben, dass einer von ihnen dafür mehrere Jahre lang sitzen musste?
Wegen mehrfachen Einbruchs in Landwarenhäuser war Rudi Räbig zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden, sein Hehler Kerzin zu acht Monaten auf Bewährung. Wie ausgemacht, hat Kerzin seither jeden Monat 150 Mark an Räbig gezahlt.
Plötzlich steht der vorzeitig entlassene Räbig vor Kerzins Tür und fordert die doppelte Monatsrate. Wo soll Kerzin das Geld hernehmen? Und was seiner Frau Ulla erzählen? Die weiß doch von nichts und guckt wie ein Luchs aufs Haushaltsgeld.
Nach seiner Haftentlassung ist der gelernte Fleischer Räbig beim VEB Fleischverarbeitung Hattingen untergekommen, der nach Räbigs Geheimrezept die ‚Plesskauer Harte’ herstellt. Soeben ist die Wurst auf der Fleischwaren-Messe prämiert worden, und es liegen schon etliche Bestellungen vor. Räbig aber stellt sich quer: Er plant, die Rezeptur patentieren zu lassen und zu verkaufen. Klingt das nicht nach Erpressung?
Während die Brigadeleitung des VEB in Räbigs Vergangenheit bohrt, ist auch Kerzins Frau misstrauisch geworden und besteht darauf, einen Blick in das gemeinschaftliche Sparkassenbuch zu werfen. Für die beiden alten Komplizen wird es also eng, denn die Diebstähle sind längst nicht das Schlimmste, was sie auf dem gemeinsamen Kerbholz haben.

Plesskauer Harte
Von Hans Siebe
Regie: Joachim Staritz

Mit Wolfgang Winkler, Annemarie Collin, Fred Artur Geppert, Fred Delmare, Hans-Joachim Hegewald, Friedhelm Eberle u.a.
Produktion: Rundfunk der DDR 1975
Länge: 53‘04