Mitternachtskrimi - Mord auf Deutschlandtour

Marius von Mayenburg: Haarmann

Das vermutliche "Original-Hackebeil" des Massenmörders Fritz Haarmann aus Hannover wird in einer musealen Polizei-Wachstube in Hameln vor einem Porträtfoto von Haarmann präsentiert. Durch das unglaubliche Ausmaß an Brutalität und Grausamkeit ist der Kriminalfall Haarmann in die Kriminalgeschichte eingegangen.
Ein Porträt von Fritz Haarmann mit seinem vermutlichen Mordwerkzeug. © picture alliance / dpa / Holger Hollemann
24.11.2018
Ein ganzes Jahr lang reist der Deutschlandfunk-Krimi an jedem letzten Samstag im Monat zu den dunkelsten Verbrechensorten unserer Republik. Im November spürt die Krimi-Reihe in Hannover dem berühmtesten Sohn der Stadt nach: dem Serienmörder Fritz Haarmann.
Im Juli 1924 wird das Flussbett der Leine nach Leichenteilen durchsucht. Es werden über 500 menschliche Überreste ans Licht gebracht, die mindestens 25 männlichen Opfern zuzuordnen sind. Die Knochen weisen eine Vielzahl von Einkerbungen auf. Der Verdächtige Fritz Haarmann führt nach seiner Festnahme Beamte der Kriminalpolizei an einige Stellen im Georgengarten, wo er weitere Leichenteile ins Gebüsch geworfen und im Teich versenkt hatte. Haarmann ist überführt.
Im Dezember wird vor dem Schwurgericht Hannover unter großem Zuschaueransturm der Prozess gegen Fritz Haarmann eröffnet. Ihm wird vorgeworfen, mehr als 20 Jungen im Alter von zehn bis 22 Jahren ermordet und zerstückelt zu haben. Mitangeklagt wegen Anstiftung zum Mord ist Haarmanns Lebensgefährte Hans Grans, der die Kleider der Opfer verkauft oder getragen haben soll.
Haarmanns Aussagen könnten nicht nur für ihn selbst heikel werden, denn "Kriminal-Haarmann" war auch als Spitzel und Agent Provocateur für die Polizei tätig. Der Dramatiker Marius von Mayenburg hat die Vernehmungs- und Gerichtsprotokolle studiert und anhand der Akten den Fall sowie den Prozess rekonstruiert.

Haarmann
Von Marius von Mayenburg
Regie: Wulf Twiehaus
Mit Bernd Stempel, Roland Kukulies, Udo Kroschwald, Martin Engler, Thomas Gerber, Urs Fabian Winiger und Linda Olsansky
Produktion: Studio elektro-automatisch/Dlf 1999
Länge: 53'27
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