Mitternachtskrimi

Fado fatal

Touristensouvenirs aus der Heimat der Ribeiros; Galos de Barcelos
Die Figuren sind beliebte Touristensouvenirs aus Portugal © imago/ZUMA Press
Von Jan Decker  · 06.10.2018
Der portugiesische Kulturverein "Saudade" in Osnabrück feiert sein jährliches Sommerfest. Reden werden gehalten, es wird gegessen, getrunken und getanzt. Der Fado erklingt. Und am Ende der Nacht ist die schöne, junge Mafalda tot.
Seit zahlreiche Portugiesen in den 70er-Jahren nach Osnabrück kamen, um in der dortigen Autoindustrie zum Beispiel als Karosseriebauer zu arbeiten, gibt es einen starken Zusammenhalt in ihrer Gemeinschaft, nun schon in der dritten Generation. Besonders Nuno Ribeiro, der Vorsitzende des Kulturvereins "Saudade", achtet auf die Pflege der alten Traditionen.
So verlangt er auch von seiner Enkelin Mafalda, ihre Ansprache auf dem Sommerfest des Vereins in Portugiesisch zu halten. Sie weigert sich. Dieser Streit ist auf Mafaldas Smartphone festgehalten, mit dem sie am Abend des Festes im Wald erschlagen wurde.
Auf weiteren Aufnahmen ist zu hören, wie Mafalda mehreren Männer gegen eine stattliche Summe ihr Schweigen über peinliche Vorfälle oder krumme Touren verspricht, die nie an die Öffentlichkeit gelangen sollen. Auch ihren Großvater Nuno schien die junge Dame mit einer alten Geschichte in der Hand zu haben, die er bisher verheimlichen konnte.
Unter diesen Erpressungsopfern sucht die Kripo Osnabrück nun nach dem Mörder der 19-Jährigen. Die Ermittlungsarbeit gestaltet sich etwas schwierig, weil der erfahrene Kommissar Wittkowski, die ehrgeizige Kriminalassistentin Busse und der Neue, Kommissaranwärter Spockhövel, sich erst noch als Team zusammenfinden müssen, anstatt sich gegenseitig mit ihren Ergebnissen ausstechen zu wollen.

Regie: Alexander Schuhmacher
Mit Derval de Faria, Gloria Endres de Oliveiro, Michael Wittenborn, Rafael Stachowiak, Lisa Hrdina, Hans Löw, Wilfried Hochholdinger, Gustav Peter Wöhler und Christian Redl

Produktion: NDR 2017
Länge: 53'55