Mitternachtskrimi

Der Horla

Portrait of Henri René Albert Guy de Maupassant (1850-1893) a French writer and representative of the naturalist school of writers. Dated 19th Century PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY Portrait of Henri Ren Albert Guy de Maupassant 1850 1893 a French Writer and Representative of The naturalist School of Writers dated 19th Century PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY
Henri René Albert Guy de Maupassant war ein franzöischer Schriftsteller - er starb 1893 © imago stock&people
Von Guy de Maupassant · 29.02.2020
„Wenn wir lange allein sind, bevölkern wir die Leere mit Gespenstern.“ Die Geschichte „Le Horla“ von Guy de Maupassant (1850-1893) gilt als eines der bemerkenswertesten und unheimlichsten Stücke der phantastischen Literatur. Sie erschien 1887 in Maupassants gleichnamiger Novellensammlung.
Seit Tagen schon wird ein Dichter von Fieber und Unwohlsein geplagt, was ihn ängstigt und schwächt und dessen Ursache er nicht kennt. Dem Dichter geht es immer schlechter, seine Angstzustände treiben ihn zu fast lächerlichen Sicherheitsvorkehrungen. Er spürt es genau: Er ist nicht allein in seiner Wohnung. Ein unsichtbares Wesen hat sich bei ihm eingenistet. Alle Bemühungen, den ungebetenen Gast als Sinnestäuschung, hervorgerufen durch Einsamkeit, abzutun, scheitern. Im Gegenteil, die Beweise für die Existenz des Quälgeistes mehren sich: Die Wasserkaraffe ist über Nacht leergetrunken, die Seiten eines Buches blättern sich wie von selbst um, der Dichter sieht sein Abbild im Spiegel nicht mehr, weil ‚er’ sich dazwischengedrängt hat. Der Mitbewohner scheint dem Dichter durch hypnotische Kräfte seinen Willen aufzuzwingen und ihm jegliche Lebenskraft auszusaugen. In seiner Not legt der Gequälte Feuer an sein Haus und glaubt, sich dadurch von seinem Peiniger befreit zu haben.

Der Horla
Von Guy de Maupassant
Aus dem Französischen von Christel Gersch
Bearbeitung und Regie: Gerda Zschiedrich
Mit Horst Hiemer
Produktion: Unterlauf/Zschiedrich 2001
Länge: 39’38