Mitternachtskrimi

Das Fräulein von Scuderi (2/4)

Von E.T.A. Hoffmann · 11.05.2019
Madeleine de Scuderi, eine ehrwürdige, scharfsinnige Dame von 73 Jahren, hat sich mit ihren Romanen und Gedichten in Paris einen Namen gemacht und ist sogar am Königshof ein gern gesehener Gast. Auch im Fall der Räuberbande suchen Ludwig XIV. und die Marquise de Maintenon ihren Rat.
Das Fräulein von Scuderi wird auch ganz persönlich in die Pariser Raubmordserie hineingezogen. Eines Nachts pocht es heftig gegen die Tür ihres Hauses in der Straße St. Honoré; ein junger Mann, der auf der Flucht zu sein scheint, begehrt Einlass. Er dringt darauf, dem Fräulein ein Kästchen zu übergeben, bevor er vor den anrückenden Polizeipatrouillen wieder in der Dunkelheit verschwindet. Das Kästchen enthält feinst gearbeitete, mit Juwelen besetzte Armbänder und Halsschmuck. Am Boden der Schatulle entdeckt die Scuderi einen kleinen Zettel, der mit ,die Unsichtbaren’ unterzeichnet ist. Die Botschaft beginnt mit einer Gedichtzeile und fährt fort, das Geschmeide sei „auf unwürdige Weise erworben” worden; das Fräulein möge den Schmuck annehmen und sein „huldvolles Andenken nicht entziehen”. - Wem denn? Solange sie glauben muss, es klebe Blut an diesem Geschenk, und nicht weiß, was es mit den Juwelen und den ,Unsichtbaren’ auf sich hat, findet Madeleine de Scuderi keine Ruhe. Sie eilt mit dem Kästchen an den Königshof, um sich mit der Marquise de Maintenon zu beraten.
Das Fräulein von Scuderi (2/4)
Von E.T.A. Hoffmann
Mit Christian Brückner
Produktion: NDR 1987
Länge: 41'47
(Teil 3 am 18.5.2019)