"Mit homerischem Gelächter begabt"

03.08.2009
Thorsten Ahrend, langjähriger Lektor Adolf Endlers, hat den verstorbenen Schriftsteller mit bewegten Worten gewürdigt. Er sagte, von Endlers Werk gehe ein ungemein kraftvolle Ironie und Komik aus.
"Er war gewiss kein Mann, der alles leicht genommen hat, aber er war ein Mann, der mit homerischem Gelächter begabt war", sagte Ahrend. Die Lesungen des Schriftstellers in privaten Wohnungen in Berlin und Leipzig in den 80er-Jahren seien vor allem vom "wiehernden" Gelächter der Zuhörer geprägt gewesen.

Endler habe trotz langer Krankheit bis zum Schluss auch über sich selbst lachen können, sagte Ahrend. Er habe sich selber nie so ernst genommen und sich auch keine "tragische Größe" zugesprochen: "Er war ein Mann, der vielleicht hinter seinem Witz auch die Melancholie und die Depression und die Trauer (…) verborgen hat", so der Lektor.

Im Jahr 2005 erschien seine Autobiografie "Nebbich. Eine deutsche Karriere". Für seinen Band mit dem skurrilen Titel "Krähenüberkrächzte Rolltreppe - Neunundsiebzig kurze Gedichte aus einem halben Jahrhundert" hatte der 1930 geborene Adolf Endler Gedichte aus fünf Jahrzehnten zusammengetragen.

Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 3.1.2010 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
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