Mit Gospel für die Freiheit

Die Sklaven von Mauretanien

53:04 Minuten
Ein junger Mann steht in einem Dorf auf einem gelben Sandboden, hat die Arme ausgebreitet und lächelt in die Kamera.
Als 11-jähriger floh Mokhtar vor der Sklaverei. Jetzt will er auch seine Mutter befreien. © Foto: NDR/Mahmoud Tawfik
Von Thilo Guschas und Mahmoud Tawfik · 02.11.2019
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In Mauretanien ist Sklaverei verboten, wird aber nicht geahndet. Mit 11 Jahren beschließt Mokhtar, auf eigene Faust vor seinen Herren zu fliehen und möchte nun auch seine Mutter befreien. Die alten Gesangsrituale der Sklaven helfen ihm dabei.
Bis zu 400.000 Menschen sollen in Mauretanien als Leibeigene gehalten werden. Die einzige Freiheit, die sie besitzen, ist das gemeinsame Singen des Madh, eine Art islamischer Gospel. Dem jungen Mokhtar gaben diese Rituale Mut. 2012 floh er noch als Kind vor seinen Herren. Heute ist Mokhtar 17 Jahre alt und will auch seine Mutter aus der Sklaverei befreien. Doch sie hält zu ihrer Herrschaftsfamilie und sieht in Mokhtar einen Abtrünnigen. Zusammen mit anderen Aktivisten kämpft Mokhtar gegen die Willkür der mauretanischen Politik, die wenig gegen die offiziell verbotene Sklaverei unternimmt.

Die Sklaven von Mauretanien
Von Thilo Guschas und Mahmoud Tawfik
Regie: Matthias Kapohl
Mit: Frauke Poolman, Svenja Wasser, Bruno Winzen, Thomas Balou Martin, Hans-Gerd Kilbinger, Volker Niederfahrenhorst und Wolfgang Rüter
Ton: Jürgen Glosemeyer und Matthias Fischenich
Produktion: WDR/NDR/SWR 2018
Länge: 53'01

Thilo Guschas, 1976 geboren, studierte Linguistik und Orientalistik in Deutschland, England und Syrien. Seit 2004 arbeitet er als freier Journalist u.a. für Die Zeit und als Autor für Features und Hörspiele. Zuletzt: "Die westöstliche Diva und ein Pascha" (WDR/BR/DKultur 2016), "Dem Himmel so nah-ost!" (Dlf 2017).
Mahmoud Tawfik, 1978 in Kairo geboren. Arbeitet als Radiomacher, Musiker und Autor in Deutschland und Ägypten.