Mit Gangsta-Rap wirst du nicht alt

Von Almut Schnerring und Sascha Verlan · 10.02.2012
"CNN der Schwarzen", "Nachrichtenkanal aus den Vorstädten", "Sprachrohr der Minderheiten". Rap verspricht Authentizität, die ungeschminkte Wahrheit. Auf der anderen Seite ist Hip-Hop längst zu einem millionenschweren Wirtschaftszweig geworden, wo verkauft wird, was sich verkaufen lässt, vor allem das Image vom bösen Jungen mit Migrationshintergrund.
Dieses Image wurde zur Eintrittskarte in die große Aufmerksamkeitsindustrie. In diesem Spektakel ging jede Aufrichtigkeit verloren. Vergessen wurde auch, dass sich hier nur ein kleiner Teil der Rap-Szene präsentierte.

Wer sich nicht an diesem Spiel beteiligte, wurde schlicht übersehen. Rapper wie Yassir aus Frankfurt/Main beispielsweise, Jaysus aus Stuttgart, Ade Bantu aus Köln oder Gio di Sera, Gründer der Street-UniverCity Berlin.

Sie halten an den Idealen der Hip-Hop-Kultur fest und bemühen sich, die soziale Situation in ihrem Umfeld zu verändern. Sie wollen nicht, dass alle Welt nur noch von Ghetto, Gangstern und Gewalt redet, wenn von Rap die Rede ist.


Regie: die Autoren
DLF 2012