Mit Charme und Pfeife

Von Wolf-Sören Treusch · 22.05.2011
Sie ist die einzige Frau, die Männerspiele im deutschen Profifußball leitet: Bibiana Steinhaus. Im Herbst 2007 pfiff sie ihre erste Zweitligapartie. Seit 2005 leitet sie zudem Frauen-Fußballspiele auf internationaler Ebene. Jahr für Jahr wird sie als Deutschlands beste Unparteiische ausgezeichnet.
Vielleicht bekommt sie bald Konkurrenz: Sinem Turac pfeift genauso entscheidungsstark und mit Fingerspitzengefühl. Muss sie auch, sie leitet Spiele in Berlins höchster Herrenliga und ist damit den Kommentaren der Zuschauer viel unmittelbarer ausgesetzt. Sinem Turac ist Türkin und gilt als Galionsfigur für eine gelungene Integration in Deutschland.

Beide vertreten eine Minderheit. Weibliche Unparteiische in Deutschland gibt es gerade mal 2.000; die männlichen Kollegen sind fast 40 Mal so viele. Ist es so wie überall in der Gesellschaft: dass man als weiblicher Referee immer ein bisschen besser sein muss als das männliche Pendant, um akzeptiert zu werden? Bei der kommenden Frauenfußball-Weltmeisterschaft in Deutschland werden jedenfalls nur weibliche Unparteiische eingesetzt.

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