Mit 66 Jahren

Ungarischer Schriftsteller Peter Esterhazy gestorben

Der ungarische Schriftsteller Peter Esterhazy am 12. Oktober 2014 in der Paulskirche in Frankfurt am Main am Rande der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels
Der ungarische Schriftsteller Peter Esterhazy am 12. Oktober 2014 in der Paulskirche in Frankfurt am Main am Rande der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels © picture alliance / dpa / Arne Dedert
14.07.2016
Der ungarische Schriftsteller Peter Esterhazy ist im Alter von 66 Jahren gestorben. Esterhazy, Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, hatte an Krebs gelitten.
Peter Esterházy stammte aus einer alten aristokratischen Familie, die nach der Machtergreifung der Kommunisten 1948 enteignet wurde. Dass er Mathematik studierte, geht in seine Prosa genauso ein wie die Tatsache, dass er danach als Systemorganisator im Ministerium für die Hütten- und Maschinenbauindustrie arbeitete.
Sein Opus magnum "Harmonia Cælestis" aus dem Jahr 2001 über seine Familiengeschichte machte ihn zu einem der wesentlichen europäischen Autoren.

Erkrankung in neuem Buch thematisiert

Die meisten seiner Romane wurden ins Deutsche übersetzt. Esterhazy pflegte einen geistreichen post-modernen Stil. Bekannt wurde er auch durch die Werke "Kleine ungarische Pornographie" (1997) oder "Donau abwärts" (1992). 2004 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Vor gut einem halben Jahr hatte Esterhazy seine Erkrankung in seinem neuesten Buch "A bünös" (Der Schuldige) thematisiert. "Ich glaube nicht, dass das Schreiben eine Therapie wäre, aber nachdem ich seit 45 Jahren schreibe, fehlt mir vielleicht der Überblick", hatte er gesagt.
Esterhazy hatte im vergangenen Oktober erstmals erwähnt, dass er an Bauchspeicheldrüsenkrebs leidet. Damals hatte er damit eher beiläufig und selbstironisch sein Fernbleiben von der Buchmesse im schwedischen Göteborg begründet.
Mehr zum Thema