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Griechenland hat gewählt
Prognosen sehen Syriza knapp vorne

Bei der Parlamentswahl in Griechenland scheint es zum erwarteten Kopf-an-Kopf-Rennen zu kommen. Erste Prognosen nach Schließung der Wahllokale sehen die Syriza-Partei des im August zurückgetretenen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras nur knapp vor der konservativen Nea Dimokratia.

20.09.2015
    Der ehemalige Ministerpäsident und Syriza-Parteichef, Alexis Tsipras, nach seiner Stimmabgabe in Athen
    Der ehemalige Ministerpäsident und Syriza-Parteichef, Alexis Tsipras, nach seiner Stimmabgabe in Athen (Picture Alliance / dpa / RESTIS PANAGIOTOU)
    Laut Nachwahlbefragungen liegen das Linksbündnis Syriza und die Konservativen dicht beieinander. Die Linken unter Ex-Ministerpräsident Alexis Tsipras kommen demnach auf 30 bis 34 Prozent, die Nea Dimokratia (ND) auf 28,5 bis 32,5 Prozent.
    Die konservative Partei Nea Dimokratia von Evangelos Meimarakis kommt demnach auf 28 bis 32,5 Prozent. Drittstärkste Kraft ist laut einer gemeinsamen Hochrechnung von fünf Fernsehstationen die rechtsradikale Partei "Goldene Morgenröte" mit 6,5 bis acht Prozent. Dahinter folgen die Kommunisten mit 5,5 bis sieben Prozent und die liberale Partei "To Potami" mit 4,5 bis sieben Prozent. Das Wahlbündnis mit Beteiligung der sozialdemokratischen Pasok kommt auf 5,5 bis sieben Prozent.
    Schwierige Regierungsbildung scheint garantiert
    Weil keine der Parteien danach eine absolute Mehrheit erreichen würde, ist eine Koalitionsregierung wahrscheinlich. Der Vorsitzende der Syriza, Tsipras, hatte im Wahlkampf ein Bündnis mit der Nea Dimokratia ausgeschlossen. Tsipras war im August als Ministerpräsident zurückgetreten, nachdem ihm im Streit um die Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern ein Teil seiner Partei die Gefolgschaft verweigert hatte. Wahlbeobachter hatten am Nachmittag von einer geringen Beteiligung gesprochen.
    Erwartungsgemäß kann damit keine Partei mit einer absoluten Mehrheit rechnen, eine Koalitionsregierung dürfte notwendig werden.Die Parlamentswahl vom Sonntag war der fünfte Wahlgang seit 2010. Allein in diesem Jahr wurden die Griechen damit drei Mal zur Stimmabgabe aufgerufen - nach der Parlamentswahl im Januar und einem Referendum über die internationalen Sparauflagen im Juli.