Mensch und Natur - Hörspiel

Metamorphosen. Aus dem Leben der Maria Sibylla Merian

Maria Sibylla Merian (1647-1717)
Maria Sibylla Merian (1647-1717) © imago stock&people
Hörspiel von Patrick Findeis · 31.12.2018
Im unscheinbaren Dasein der Insekten liegt die Größe von Gottes Schöpfung – dem Geheimnis und den Metamorphosen von Raupen und Schmetterlingen versuchte die Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian zeitlebens auf die Spur zu kommen.
Die Metamorphose spielt nicht nur in Merians Werk eine große Rolle, auch ihr Leben (1647-1717) war von großen Veränderungen gekennzeichnet. Sie wuchs in Frankfurt am Main auf und erhielt ihre künstlerische Ausbildung von ihrem Stiefvater Jacob Marrel. Als Ehefrau und Mutter ernährte sie ihre Familie, veröffentlichte ihre Blumen- und Raupenbücher, stellte Farben her und handelte mit ihnen, gab gleichzeitig höheren Töchtern Unterricht im Zeichnen und Malen.
Nach 15 Jahren Ehe verließ sie ihren Mann in Nürnberg und blieb bei der pietistischen Sekte der Labadisten. Und nach fünf Jahren Klosterleben wieder eine Häutung: Sie verließ die Sekte und betrat die Amsterdamer Gesellschaft als geschiedene und selbstbewusste Frau und Künstlerin, die gegen alle Widerstände eine Reise für sich und ihre Tochter Dorothea Maria ins ferne südamerikanische Surinam vorbereitete.
Das Ergebnis dieser Reise, ihr Buch "Metamorphosis insectorum Surinamensium", hatte großen Einfluss auf Wissenschaft und Kunst und machte Merian berühmt. Kai Grehn schafft mit dem Berliner Electronic-Duo Tarwater ein filigranes akustisches Zwischenreich.

Regie: Kai Grehn
Komposition: Tarwater
Mit Anne Ratte-Polle, Lilith Stangenberg, Virginia Mukwesha
Produktion: SWR 2016
Länge: 74'11