Meister des Barock: Der Venezianer Tomaso Albinoni

Kartenspiel und Violine

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Gezeichnetes Porträt des italienischen Komponisten mit typischer Perücke in Medaillonformat aus dem Jahr 1751.
Tomaso Giovanni Albinoni lebte von 1671 bis 1751. © imago stock&people
Von Yvonne Petitpierre · 20.01.2021
Wer Vivaldi liebt, der mag auch Albinoni: seine Musik ist einfallsreich und eingängig zugleich. Im väterlichen Betrieb wurde Tomaso Albinoni zum Spielkartenhersteller ausgebildet. Doch nebenbei nahm er Violin- und Kompositionsunterricht - mit großem Erfolg.
Mit einem Adagio, das nicht aus seiner Feder, sondern von dem Musikforscher und Biografen Remo Giazotto stammt, schreibt der Venezianer Tomaso Albinoni Musikgeschichte bis in die Gegenwart. Doch Albinonis Werke sind eine Entdeckung wert - oft wird er mit Vivaldi auf eine Stufe gestellt. Vom Dichter Antonio Marchi wurde er damals schon gewürdigt, indem er von "vollendeter und erbaulicher Musik" sprach, die er "zu seiner eigenen Freude komponiert und dabei das Maß der hervorragendsten Meister erfüllt".

Musik neben dem Geschäft

Seine Familie band ihn vorerst in ihren Betrieb ein: der junge Tomaso, auch Tommaso geschrieben, wurde zum Spielkartenhersteller ausgebildet. Doch die Musik brach sich Bahn. Er nahm Violin-, Gesangs- und Kompositionsunterricht. Deshalb bezeichnete er sich selbst lange Zeit nur als "dilettante veneto".

Starke Förderer

Unterstützung für seine musikalischen Ambitionen erfuhr der junge Albinoni durch einen Mäzen und Förderer Corellis, den römischen Kardinal Pietro Ottoboni, dem er auch einen Teil seiner Kompositionen widmete, die sich auf Oper, Kantate und Instrumentalmusik mit ausgeprägten Melodien konzentrierten.
Großer Beliebtheit erfreuet sich Albinoni auch am bayerischen Hof, als er für die Hochzeitsfeierlichkeiten des Kurfürsten Karl Albert sein Bühnenwerk "Il trionfo dell’amore" inszenierte und zudem als Violinist auftrat.
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