Medien und Meinungen

Zeitschriftenverlage auf Erholungskurs, Tagesschau-App vor dem Start und Rivva light

03:28 Minuten
06.11.2010
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Streit zwischen Verlegern und Öffentlich-rechtlichen über die Präsenz im Internet geht weiter.  Und das, obwohl zumindest die Zeitschriftenverleger Positives zu vermelden haben. Demnach befinden sich die Verlage auf Erholungskurs.
Streit zwischen Verlegern und Öffentlich-rechtlichen über die Präsenz im Internet geht weiter. Und das, obwohl zumindest die Zeitschriftenverleger Positives zu vermelden haben. Demnach befinden sich die Verlage auf Erholungskurs. Der Umsatz soll in diesem Jahr auf 6,9 Mrd. Euro steigen. Und auch das Anzeigengeschäft zieht an. Nichtsdestotrotz gibt es erneut die Klage: ARD und ZDF gefährden die freiheitliche Presse wegen ihrer Webpräsenz. Acht Thesen haben die Zeitschriftenverleger dazu formuliert.
Parallel dazu wurde in dieser Woche bekannt, dass jetzt das vielumstrittene Tagesschau-App fertig zu sein scheint. Das meldet der Online-Dienst Meedia. Es stehe bereits in den AppStores und warte nur auf die Freischaltung. Diese App könnte sich also in Kürze jeder kostenlos runterladen.
Kostenpflichtige Apps schließt der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust allerdings nicht aus, denn man habe sich "auch von den Einwänden etwa der Verleger beeindrucken lassen" und werde sich damit sachlich und objektiv auseinandersetzen.
Rivva trocknet aus. Das vollautomatische Programm ordnet und bündelt, was im deutschsprachigen Web gerade heiß diskutiert wird und hat fast 4000 deutschsprachige Quellen. Bereits im Frühjahr 2009 hatte der Gründer von Rivva, Frank Westphal, bekannt gegeben, Rivva nicht mehr aktiv weiterführen und entwickeln zu wollen. Sicher aus Finanzgründen - denn Werbung oder andere Kommerzialisierungsansätze gab es bei Rivva nicht, auch keine Google-Indizierung. Jetzt ist die Plattform, die dennoch weiterlief, geschrumpft, da, wie Westphal sagt, Sponsor-Plattformen nicht für die nötigen Einnahmen gesorgt hätten. Rivva ist deshalb von vier auf einen Server umgezogen, wurde redesignet und kommt jetzt vereinfacht daher. Diverse Funktionen gibt es nur versteckt. Die Aggregation von Twitter-Links aus der eigenen Timeline soll aber bestehen bleiben. Bemerkenswert, so ein Kommentar im Netz, dass Rivva konsequent von deutschen Medienunternehmen ignoriert wird, die ja davon eigentlich profitieren könnten.
Google-Street View ist in Deutschland gestartet. Zumindest so eine Art Betatest. Zu sehen gibt es jetzt Oberstaufen im Allgäu und ein paar deutsche Sehenswürdigkeiten. Aber man kann schon über 20 andere Länder der Welt erleben. Mehr zum weiteren Nutzen von Street View im Off Topic dieser Sendung.
Medien und Meinungen - heute zusammengestellt von Vera Linß.