Medien und Meinungen

Mobile World Congress und Google-Richtlinien

05:07 Minuten
03.03.2012
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Neuigkeiten vom Mobile World Congress aus Barcelona. Eines wird beim diesjährigen MWC besonders klar: Das Segment der Smartdevices verschmilzt.
Neuigkeiten vom Mobile World Congress aus Barcelona.
Eines wird beim diesjährigen MWC besonders klar: Das Segment der Smartdevices verschmilzt. Handys werden immer größer und gleichzeitig flacher,
die Grenze von Telefon Tablet verschwimmt und immer mehr Funktionen kommen hinzu: Vom Funkstandard LTE über «Near Field Communication» für bargeldloses Bezahlen bis zu wasserdichten Handys oder solchen mit Porzellanbeschichtung. Immer mehr Geräte sind mit dem Google-System Android sind im Umlauf, täglich werden angeblich bis zu 850.000 neue registriert. Die Mobilfunkfirmen haben den SMS-Nachfolger "Joyn" präsentiert. Der soll den kostenlosen Messenger-Apps wie Whats App oder Gtalk Konkurrenz machen. Es stünde jedoch «noch kein Preis fest für Joyn-Nachrichten», heißt es offiziell. Aber alleine dass es einen Preis für die Nachrichten geben soll lässt vermuten, dass der Dienst verkümmern wird.

Eric Schmidt auf dem MWC2012
Außerdem gab es interessante Vorträge vom Facebook-Technikchef und vom Google-Vorstandsvorsitzenden Eric Schmidt. Er sprach beinahe visionär-philosophisch über Telepräsenz-Roboter und selbstfahrende Autos, die angeblich bald kommen. Zudem bemängelte Schmidt, dass erst zwei von sieben Milliarden Menschen einen Zugang zum Netz haben. Eine Hürde seien die Kosten, die seien in Ländern wie Nigeria oft ungerecht hoch. Deshalb die Forderung vom Google-Chairman: Die digitale Elite auf dem MWC solle sich bemühen, möglichst vielen Menschen Internetzugang zu ermöglichen, fast alles andere ergebe sich dann von allein.
Neue Google Nutzungsbedingungen/Datenschutz-Richtlinien
Für über 60 Google-Dienste existierten vor dem ersten März unterschiedliche Bestimmungen. Google vereinheitlicht hier, vor allem um die Daten verknüpfen zu können. Wer zum Beispiel bei Youtube Videos von einer Urlaubsinsel ansieht und Karten bei Google Maps und vielleicht noch über GMail eine Mail schreibt mit dessen Namen darin, der könnte künftig bei der Suche nach «Ferienwohnung» gleich welche für diese Insel finden. Diese und andere Punkte gehen Datenschützern der EU zu weit. Eine französische Kommission hatte festgestellt, dass die Richtlinien nicht den EU-Standards entsprechen. Die EU-Datenschutzbeuaftragte Vivian Reding sagte gegenüber der BBC, dass die Nutzungbedinungen gegen europäische Transparenz-Gesetze verstoßen. Sie würden Datenweitergaben erlauben, denen User nicht zugestimmt haben. Der deutsche Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar, forderte Google auf, «die Umstellung auszusetzen, bis alle Zweifel an der Rechtskonformität ausgeräumt sind». Das ist am 01. März nicht geschehen.
Foto: Moritz Metz