Medien und Meinungen

Keine Haftung für Suchergebnisse

04:01 Minuten
09.07.2011
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Google und seine Gerichtsprozesse Mal wieder ein Urteil rund um Google: Das Oberlandesgericht Hamburg hat entschieden, dass Google nicht für die Inhalte von Suchergebnissen haftet.
Google und seine Gerichtsprozesse
Mal wieder ein Urteil rund um Google: Das Oberlandesgericht Hamburg hat entschieden, dass Google nicht für die Inhalte von Suchergebnissen haftet. Auch dann nicht, wenn negative Aussagen über einen selbst in den Suchergebnissen auftauchen und ehrverletzend sein können - aus Sicht des Betroffenen. Man muss es also aushalten, dass alles Schlechte, was über einen im Netz geschrieben wird, auch bei Google aufgelistet wird. Eine Revision des Urteils ist nicht zulässig, allerdings erwägt der Kläger eine Rechtsbeschwerde beim Bundesgerichtshof.
Außerdem haben die deutschen Presseverleger, die am Dienstag ihre Jahresbilanz vorgestellt haben, berichtet, dass sie sich an die Kartellbehörden gewandt haben, weil Google auf den Suchergebnisseiten seine eigenen Websites höher bewerte als diejenigen von Verlagen. Außerdem weigere sich Google, den Verlagen für die Nutzung von deren Inhalten eine angemessene Vergütung zu zahlen.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/OLG-Hamburg-Google-haftet-nicht-fuer-die-Inhalte-von-Suchergebnissen-1273321.html
http://www.bdzv.de/pressemitteilungen+M53a317dc0d2.html
Die Digitale Gesellschaft mit konkreten Plänen
Auf einem Hintergrundgespräch vor Journalisten am Donnerstag in Berlin hat Markus Beckedahl von der Digitalen Gesellschaft die Ziele derselben vorgestellt. Für das nächste halbe Jahr wollen sie mit einer Netzneutralitätskampagne die öffentliche Wahrnehmung dieser Debatte zu stärken und die vermutlich im Herbst startende Urheberrechtsreform im dritten Versuch begleiten, wo es aus seiner Sicht bisher wenig Lobby gegen die Unterhaltungsindustrie mit ihren vielen Lobbyisten gibt. Wie nötig das zu sein scheint, zeigt ein Papier, auf das die digitale Gesellschaft aufmerksam gemacht hat. Darin fordern Medienverbände eine Vorratsdatenspeicherung gegen Urheberrechtsverletzer. Außerdem will man unter dem Motto »We share for you« angelehnt ein bisschen an Wikileaks eine Plattform sein für Menschen, die brisante Dokumente an die Öffentlichkeit bringen wollen
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Medienverbaende-fordern-Vorratsdatenspeicherung-gegen-Urheberrechtsverletzer-1275891.html
http://digitalegesellschaft.de/2011/07/pm-rechteverwerter-treten-grund-und-freiheitsrechte-mit-fusen/
Der nächste milliardenschwere Internetbörsengang steht bevor
Die Schnäppchen-Website LivingSocial will an die Börse, dort rund eine Milliarde Dollar über Aktienverkäufe einsammeln und am Ende einen Börsenwert von 10 bis 15 Mrd. Dollar erreichen. Damit wird die Liste der blutjungen Internet-Firmen, die an
die Börse streben und plötzlich Milliarden wert sind, noch länger. Eine Frage stellt sich also immer dringlicher: Stehen wir vor einer neuen Internet-Blase?
http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/Nachrichten/NachrichtenTicker/3026787-53/n%C3%A4chster-milliardenschwerer-internet-b%C3%B6rsengang---medien.csp
Der Server der Bundespolizei wurde geleakt
Damit hat das noch junge Cyber-Abwehrzentrum endlich einen ersten Fall: Eine Gruppe namens No-Name-Crew hat eine Sammlung von Dateien veröffentlicht, die angeblich von Servern der Bundespolizei stammen. Dateien, in denen es eventuell um den Umgang mit Überwachungsgeräten geht. Eine Sprecherin der Bundespolizei hat bestätigt, dass die Dateien echt sind, allerdings stammen sie wohl von einem Server des Zolls.
https://netzpolitik.org/2011/bundespolizei-server-geleakt/
Die Medien und Meinungen heute mit Vera Linß.