Medien und Meinungen

Kein VPN-Streaming, kein Blatt vor dem Mund

04:32 Minuten
23.01.2016
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Die erste Meldung dürfte vor allen Fans amerikanischer Serien beunruhigen. Der Streamingdienst Netflix macht Ernst.
Die erste Meldung dürfte vor allen Fans amerikanischer Serien beunruhigen. Der Streamingdienst Netflix macht Ernst. Er fängt an, VPN-Nutzer auszusperren. Denn nicht alle Serien aus dem Netflix-Angebot können Kunden des Dienstes auch in jedem Land gucken. Grund dafür sind Verwertungsrechte, die national ausgehandelt werden. Während in den USA also schon die neuste Staffel einer Serie läuft, ist sie für deutsche Fans oft noch nicht zugänglich. Bisher ließen sich aber solche Länderbeschränkungen umgehen. Zum Beispiel mit VPN-Diensten. Sie täuschen vor, dass man gar nicht aus Deutschland, sondern aus den USA auf das Angebot zugreift. Und schon kann man Serien gucken, die hier eigentlich aus Lizenzgründen gesperrt sind.
Gegen diesen Trick geht Netflix aber jetzt vor. In Australien blockiert man bereits Abonnenten, die ihn nutzen. Ganz im Sinne der großen Hollywood-Studios, die ihre Filme und Serien länderweise vermarkten wollen. Allerdings haben die VPN-Dienste schon angekündigt, dass sie alles daran setzen, die neuen Sperren zu umgehen. Für Nico Jurran vom c't Magazin markiert die neue Vorgehensweise von Netflix einen Einschnitt in der Firmenpolitik.
Das komplette Interview mit Nico Jurran:

Zumindest langfristig gibt es Hoffnung. Netflix hat nämlich auch angekündigt, dass man spätestens in zehn Jahren überall auf der Welt das gleiche Angebot anbieten möchte.
Kein Blatt vor dem Mund
»Wir sind angehalten, positiv über Flüchtlinge zu berichten und angewiesen pro Regierung zu berichten«. Mit dieser Äußerung im niederländischen Rundfunk hat eine freie Mitarbeiterin des WDR für Aufruhr gesorgt. Wasser auf den Mühlen aller die »Lügenpresse« schreien. Viele Journalisten dagegen sind entsetzt. Mittlerweile hat die Mitarbeiterin aber ihre Aussage zurückgenommen und sich noch mal zu Wort gemeldet. Schon kurz nach der Radiosendung in den Niederlanden hatte sie mitgeteilt, dass sie in der Live-Situation totalen Quatsch verzapft habe. In einem Interview mit der »Rheinischen Post« führt die Journalistin das noch einmal näher aus.
Sie sei bei dem Versuch gescheitert, auf Niederländisch zu erklären, was in Deutschland öffentlich-rechtliche Sender und Rundfunkräte für Organe sind. Dabei habe sie sich falsch ausgedrückt und das täte ihr sehr leid. Es habe nie eine Anweisung gegeben, merkelfreundlich zu berichten. Allerdings schränkt die Journalistin in dem Interview ein: Sie persönlich habe schon empfunden, dass man nicht allzu kritisch über Flüchtlinge berichten sollte. Unausgesprochen hätten sich alle Journalisten einen Maulkorb auferlegt. Dem widersprechen andere freie Mitarbeiter des WDR. In einem offenen Brief schreiben sie: Wir haben noch nie ein Blatt vor den Mund genommen und lassen uns durch politische Einflussversuche nicht gängeln.
»Tatort« schlägt »Tagesschau"
»Tatort« und »Polizeiruf 110« kamen im letzten Jahr auf etwas mehr als 750 000 Nennungen bei Twitter und Facebook. Die Tagesschau ist knapp dahinter in den Social-Media-Charts. Mit knapp 750 000 Tweets und Postings rund um die Sendung. Auf Platz drei der meist genannten Fernsehsendungen hat es »Ich bin ein Star holt mich hier raus« geschafft. Ausgezählt haben das die Marktforscher von MediaCom Science.
Meldungen gesammelt von Tim Wiese.
Bild: Proxy @ the Congress von swimfinfan auf Flickr CC BY SA