Medien und Meinungen

Internet Governance, Open Aid, Kaudergate

04:48 Minuten
01.10.2011
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In der vergangenen Woche war Internet Governance ein großes Thema. Mit der Frage, wie Regierungen mit dem Netz umgehen, beschäftigte sich eine wichtige internationale Konferenz, das von den Vereinten Nationen veranstaltete Internet Governance Forum in Nairobi, Kenia.
In der vergangenen Woche war Internet Governance ein großes Thema. Mit der Frage, wie Regierungen mit dem Netz umgehen, beschäftigte sich eine wichtige internationale Konferenz, das von den Vereinten Nationen veranstaltete Internet Governance Forum in Nairobi, Kenia. Wie schließt man die digitale Kluft zwischen Armen und Reichen? Kann man das Internet zu einem Menschenrecht erklären? Wie kann man das Netz sicher machen, ohne die Balance zwischen Selbstregulierung und staatlichen Eingriffen zu gefährden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Konferenz. Unsere Autorin Anja Krieger hat sich die Inhalte und Ergebnisse der Diskussion genauer angeschaut.
Links zum IGF2011 in Nairobi
Offizielle Webseite der Konferenz
Netz-Reaktionen zur Veranstaltung bei Global Voices
Zusammenfassung bei Heise
Kommentar: Wo Internetpolitik entschieden wird
Empfehlungen des Europarates zur Netzpolitik
Im zweiten Thema der Medien und Meinungen widmen wir uns der These, dass das Gestalten im demokratischen Sinne nur funktioniert, wenn eine Regierung überhaupt weiß, was Bürger wollen. Für einen solchen Dialog eignet sich das Netz, sagen die Macher des Open Government Camp in Berlin. Und die Idee, dass sich Regierung und Organisationen im Netz öffnen um den Dialog überhaupt zu ermöglichen, kommt langsam auch in der Entwicklungszusammenarbeit an. Passend dazu gibt es jetzt eine Open Data Initiative mit dem Titel Open Aid. Mit der Initiative soll u.a. staatliche sowie nichtstaatliche Entwicklungsprojekte verbessern.
Nicht nur die Entwicklungszusammenarbeit bedarf Alternativen und Verbesserungen. Auch das Urheberrecht könnte an der ein oder anderen Stelle eine Neuauflage vertragen. Das bekam in dieser Woche auch ein Verfechter des Urheberrechts zu spüren. Im Netz macht das «Kaudergate» die Runde. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Siegfried Kauder fordert einerseits mehr Strenge gegen Urheberrechts-Verletzungen, scheint aber die ungefragte Kopie selbst anzuwenden. Die Blogger von Piratig.de haben sich Kauders eigene Seite vorgenommen und per Bildersuche lauter Dateien ohne Nennung der Quelle entdeckt. Netzpolitik.org hat den Verlauf dieser "Doppelmoral" dokumentiert. Blogger Jens Scholz wiederum inspirierte diese Handlung zu einer neuen Wortschöpfung. Das Verb «kaudern», was bedeutet "Das Urheberrecht anderer per einfacher Stellungnahme auf sich übertragen".
Bild: Screenshot wordle.net