Medien und Meinungen

Hilfe, Symposium, Sony-Attacke, Twitter-Skandal und Bitcoin-Echo

03:44 Minuten
04.06.2011
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Was diese Woche "so los war" und los ist, das hat diese Woche Kollege Nicolas Hansen beantwortet.
Was diese Woche "so los war" und los ist, das hat diese Woche Kollege Nicolas Hansen beantwortet.
Nicolas: Heute und morgen findet in Berlin und vielen anderen Städten weltweit ein richtig sympathisches Hackertreffen statt. Der Titel ist »Random Hacks of Kindness« und das Ziel ist die Unterstützung sozialer Projekte. Da geht es um Kommunikationstools für Hilfsorganisationen, wie findet man seine Angehörigen in einem Katastrophengebiet, es geht um Wasserverteilung in der Dritten Welt und generell um alles, wobei Software helfen kann, die aber noch programmiert werden muss.
Christian: Du hast gesagt es ist noch mehr los. Was gibt's noch?
Nicolas: Auch in Berlin: die Heinrich Böll Stiftung veranstaltet ein Symposium zu Sozialen Netzwerken. Da geht es um die Bedeutung von social networks in nordafrikanischen aber auch arabischen Staaten, in denen jetzt soziale und politische Umbrüche stattfinden. Es geht aber auch um Privatsphäre in den Netzwerken.
Christian: Bei den social networks ist im Moment einiges in Bewegung.
Nicolas: Ja. LinkedIn hat seinen Börsengang letzte Woche angekündigt. Der Coupondienst Groupon zieht nach, braucht offenbar auch neues Geld und dann gab's da noch die bunten Geschichten aus den Netzwerken:in Hamburg hatte eine Schülerin für gestern Abend ihre Freunde via Facebook zum Geburtstag eingeladen in Hamburg hatte eine Schülerin für gestern Abend ihre Freunde via Facebook zum Geburtstag eingeladen, kommen könne wer will, möge sich aber bitte anmelden - das ganze war öffentlich sichtbar und so haben sich 15.000 Hamburger angemeldet. Das hatte die 16jährige so allerdings nicht beabsichtigt.
Christian: Apropos, so nicht beabsichtigt: ich sag nur Dienstag, New York, Twitter.
Nicolas: Ja. Den Dienstag letzter Woche würde der New Yorker Abgeordnete Anthony Weiner sicherlich gerne ungeschehen machen. Er hat... - also er sagt natürlich, er hat nicht... also, wie soll ich sagen? Also, sein Handy hat eigenmächtig ein Foto gemacht - von seiner Unterhose - zu sehen ist: ein Abdruck. Und dieses sagenhafte Handy hat dieses Foto selbständig via Twitter an eine Followerin von Weiner, eine Studentin in Seattle verschickt.
Christian: Na im Grunde können Journalisten, Kabarettisten oder Komiker doch nur dankbar sein für so viel.... - Ungeschick.
Nicolas: Sind sie glaub ich auch. Es gibt eine wunderbare Ausgabe von John Stewarts Daily Show dazu und die Tatsache, dass sein Nachname Weiner ist, trägt nicht unbedingt zu einer sachlicheren Diskussion bei. Links bei uns auf der Webseite.
Christian: breitband.deutschlandfunkkultur.de. Und letzte Woche haben wir ausführlich über die Netzwährung bitcoins berichtet. Das Thema hat danach richtig die Runde gemacht.
Nicolas: Am Montag haben Spiegel Online und das Handelsblatt darüber berichtet, Focus, Süddeutsche und viele andere folgten am Dienstag. Am Mittwoch schließlich gab es dann eine Stellungnahme vom Bundesverband Digitale Wirtschaft. Darin warnt der Verband Verbraucher vor der Nutzung solcher Ersatzwährungen und betont die möglichen Gefahren bis hin zu einem Wertverfall nach einem möglichen und erwarteten Verbot durch die Politik.
Christian: Apropos Wertverfall: Der Hackerangriff auf Sony soll das Unternehmen 1.2 Milliarden Euro gekostet haben.
Nicolas: Die kriegen ihren Laden nicht in den Griff. Eine neue Woche, ein neuer Hackerangriff. Diese Woche sind ihnen eine Millionen Nutzerdaten abhanden gekommen. Der Name der Gruppe, die für den Hack diese Woche verantwortlich war: Lulz Sec, was so viel wie »lächerliche Sicherheit« bedeutet. Diese betonen Firmen zwar immer, nehmen sie letztlich aber scheinbar doch noch nicht ernst genug.
Grafik: Wordle.net