Medien und Meinungen

Fantastilliarden für Internetfirmen

03:42 Minuten
20.09.2014
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Die Meldungen der Woche hat Moritz Metz dabei: Der chinesische Internetkonzern Alibaba Group betreibt verschiedene Portale - vor allem "Taobao", eine Art chinesisches eBay, das die chinesische Gesellschaft verändert haben soll.
Die Meldungen der Woche hat Moritz Metz dabei:
Der chinesische Internetkonzern Alibaba Group betreibt verschiedene Portale - vor allem "Taobao", eine Art chinesisches eBay, das die chinesische Gesellschaft verändert haben soll. Außerdem steckt der Konzern hinter Alibaba.com, wo Händler massenweise Gadgets, Werkzeuge und andere Produkte von Fabriken beziehen können. Insgesamt ist die Alibaba Group riesiger als Amazon oder eBay. Der Börsenstart der Alibab Group am 19. September in New York verlief mehr als gut: 21,8 Milliarden Dollar, so viel hat bisher noch kein Unternehmen an der Börse eingesammelt. Außerdem hat bei einem anderen Internetkonzern ebenfalls die Kasse geklingelt: Yahoo hatte bereits seit Jahren Alibaba-Anteile und verkaufte diese nun für 11 Milliarden Dollar Cash.
Und noch mehr aus der Rubrik "Fantastilliarden für Internetfirmen": Microsoft war einkaufen, für etwa ein Zehntel des Alibaba-Betrages (also für 2,5 Milliarden Dollar) hat der US- Softwarekonzern "Mojang "gekauft, den Hersteller des Indie-Spiels Minecraft. In dem Spiel kann man in 3D quadratische Blöcke zusammenbauen - Millionen User bauen damit Kunstwerke in endlosen, miteinander vernetzten Welten. Die Grafik ist zwar recht minimalistisch und das Gameplay undramatisch, dennoch ist Minecraft ein riesiger Hit auf Spielkonsolen, Mobilgeräten und PCs. Microsoft hatte das Spiel erst verkannt, nun aber doch zugeschlagen. Dies jedoch wahrscheinlich weniger wegen des Spiels, sondern mit Blick auf die junge und kreative Zielgruppe auf unterschiedlichen Plattformen, die künftig wohl lauter Online-Konten bei Microsoft eröffnen müssen, um weiterspielen zu können.
Und ohne die Gadget-Meldung der Woche kommen auch wie nicht aus: Es ist ein neues iPhone auf den Markt gekommen - und gleichzeitig die neue Version des Betriebsystems iOS. Und auch hier hat der Fehlerteufel wieder zugeschlagen: Der Fingerabdrucksensor des iPhones wurde wieder binnen weniger Stunden ausgetrickst, und zwar mit einem Gummi-Fingerabdruck, den man sich zuhause einfach selbst herstellen kann. Die Fingerabdruck-Vorlage kann man einfach der Rückseite des Telefons entnehmen. Das war schon beim letzten iPhone so gewesen, wie der Chaos Computer Club bewies - diesmal ist es aber noch brisanter: Die neue Version des Betriebsystems stellt den Fingerabdruck-Sensor erstmals auch anderen Apps zur Verfügung - obwohl Apple das letztes Jahr ausgeschlossen hatte. So geht es etwa der Passwortverwaltungs-App "1Password" an den Kragen, mit der man auch bezahlen kann. Wir empfehlen zu dem Thema "Fingerabdrücke und Sicherheit" deshalb die Breitband-Talk-Sendung zu den "Chancen und Risiken digitaler Identifizierung".
Foto von Peet Sneekes, CC BY 2.0